Menden. . Die Sozialpolitik sorgt sich um werdende Mütter: Wenn die Geburtsklinik in Menden Ende März schließt, müssen Schwangere weit fahren.

  • Nach der Schließung in Menden sind Unna, Schwerte, Iserlohn und Arnsberg-Hüsten die nächstliegenden Geburtsstationen
  • Die Entfernungen betragen zwischen 16 und 20 Kilometer
  • Sozialpolitiker fragen nach möglichen Hilfen für werdende Mütter

Mit der angekündigten Schließung der Geburtsklinik im St.-Vincenz-Krankenhaus zum 30. März müssen jetzt 80 schwangere Frauen, die in Menden entbinden wollten, auf die vier nächstliegenden Krankenhäuser mit Geburtsstationen verwiesen werden.

Werdende Mütter aus Menden müssen künftig mindestens 16 Kilometer zur nächsten Geburtsklinik fahren.
Werdende Mütter aus Menden müssen künftig mindestens 16 Kilometer zur nächsten Geburtsklinik fahren.

Diese Kliniken liegen in Unna, Schwerte, Iserlohn und Arnsberg-Hüsten. Die Entfernungen von der Mendener Innenstadt zu den vier Krankenhäusern liegen zwischen 16 und 20 Kilometern.

„Storchennest“ bleibt offen

Zugleich hatte die Mendener Klinikleitung angekündigt, dort auch um die wohlwollende Prüfung von Bewerbungen aus Menden bitten zu wollen. Im Vincenz-Krankenhaus wurden 24 betriebsbedingte Kündigungen ausgesprochen, darunter an die acht Gynäkologen und alle Hebammen sowie die beiden Kräfte aus der Elternschule „Storchennest“. Diese haben indes am Donnerstag ihre Bereitschaft erklärt, die Elternschule im Krankenhaus bis zum Auslaufen der Verträge im September weiterführen zu wollen. Damit könnten alle bisher gebuchten Kursangebote zur Vor- und Nachbereitung von Geburten durchgeführt werden.

Gleichwohl treibt den Sozialausschuss-Vorsitzenden Bernd Alban (SPD) die Sorge um die werdenden Mütter um. Deren neue Anlaufstellen liegen so weit von Menden entfernt, dass sicherlich nicht alle betroffenen Frauen dafür ein Auto oder das nötige Fahrgeld hätten.

Damit sich die Politik ein genaueres Bild der Lage machen kann, soll nun die nächste Sitzung des Sozialausschusses im Krankenhaus stattfinden: „Die Sozialpolitiker bekommen so die Gelegenheit, die Sichtweise des Krankenhauses mit der Klinikleitung zu diskutieren“, erklärte Alban. Auch wenn die Stadt nicht Eigentümerin des Krankenhauses ist und bei der Entscheidung „außen vor geblieben“ sei, so müsse es „doch Aufgabe der Sozialpolitik sei, sich in solche Belange einzumischen.“ Dass das Krankenhaus dies ähnlich sieht, wird an der WP-Information deutlich, wonach die Klinik eine Einladung an alle Vorsitzenden der Ratsfraktionen für den kommenden Mittwoch aussprechen wolle.

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Hohe Nachfrage nach Kräften

Unterdessen verlautete gestern aus dem Haus, dass die Mitarbeitergespräche auf Hochtouren weiterliefen. Wie berichtet, sollen 46 der 70 Betroffenen an anderer Stelle im Krankenhaus eingesetzt werden. Dort sollen die Neurologie und die Geriatrie innerhalb der Abteilung für Innere Medizin stark wachsen.