Alarmanlage am Berufskolleg Menden wieder scharf geschaltet
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Menden. . Ein „Schulpsychologisches Krisen-Interventionsteam“ kümmert sich um Aufarbeitung mit den Schülern am Mendener Berufskolleg nach Amokalarm.
Defektes Gerät aus Alarm-Kette genommen
Schulpsychologischer Krisen-Interventionsdienst im Doppeleinsatz
Kolleg-Leiterin berichtet von hoher Nachfrage nach Aufarbeitung
Nach dem falschen, aber folgenreichen Amok-Alarm vom Mittwoch vergangener Woche ist die Anlage am Berufskolleg des Märkischen Kreises wieder scharf geschaltet worden. Das bestätigte auf Anfrage gestern Kreis-Sprecherin Ursula Erkens.
Ein defektes Warngerät, das fast alle Lehrer trügen, sei aus der Alarmkette herausgenommen worden. Nach WP-Informationen soll die Schutzhülle dieses Melders beschädigt gewesen sein. Daher, hieß es, konnte der Großalarm für Sondereinsatzkommandos der Polizei, für Feuerwehr und Rettungsdienste versehentlich losgehen. Inwieweit hier ein fahrlässiger Umgang durch den Träger zu attestieren ist, bleibt weiterhin unklar.
Zwei unterschiedliche Systeme
Ulla Erkens widersprach unterdessen einer Darstellung aus der Schule, wonach es für den Gebäudekomplex der beiden benachbarten Berufskollegs an der Werler Straße zwei unterschiedliche Alarmsysteme gebe. „Das ist eine Anlage, und sie hat auch für beide Schulen Alarm gegeben.“
Die vier Menschen, die aufgrund der Szenerie Kreislaufkollapse erlitten hatten, gelten bei den Behörden allerdings nicht als Verletzte, erklärte Erkens auf Nachfrage weiter. Um mögliche psychische Folgen des für viele schockierenden Großeinsatzes werde sich gekümmert. Wie berichtet, hatten sich junge Leute in den Klassen verbarrikadieren müssen – im Glauben, auf den Gängen sei ein Amokläufer unterwegs.
Jeannine Boll, Leiterin des Hönne-Berufskollegs, bestätigte, dass einige Schüler und Lehrkräfte ihre Erlebnisse rund um den falschen Amok-Alarm aufarbeiten wollten. Sie konnten sich an der Werler Straße ans „schulpsychologische Krisen-Interventionsteam“ der Bezirksregierung wenden. „Die Berufsschüler aus dem Dualen System erschienen ja erst am Mittwoch erstmals wieder in die Schule“, begründete Jeannine Boll den Doppel-Einsatz der Profis aus Arnsberg.
Krisenteam ist feste Einrichtung
Das schulpsychologische Krisen-Interventionsteam der Bezirksregierung Arnsberg ist eine feste Einrichtung. Mitglieder des Teams sind ausgebildete Psychologen. Sie kommen als Ansprechpartner bei außergewöhnlichen schulischen Krisen zum Einsatz. Das können Unfall oder Tod eines Schülers sein, Gewalttaten oder deren Androhung.
Nach Bedarf führt das Team auch Gruppen- und Klassengespräche oder bietet Fortbildungen für Lehrkräfte an.
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