Menden. . Überraschende Wende in der Mendener SPD: Vierköpfiger Vorstand statt einer Kampfabstimmung. Hauptversammlung wurde auf März verschoben.

  • Annette Schrick wird die 120 Mitglieder des SPD-Ortsvereins in die anstehenden Wahlkämpfe führen
  • Zuvor war mit einer Kampfabstimmung gerechnet worden
  • Mirko Kruschinski, Sebastian Meisterjahn und Benjamin Glörfeld werden gleichberechtige Stellvertreter

Überraschende Wende in der Mendener SPD: Annette Schrick soll die gut 120 Mitglieder des Ortsvereins in die anstehenden Wahlkämpfe für Landtag und Bundestag führen. Mit Mirko Kruschinski, Sebastian Meisterjahn und Benjamin Glörfeld sollen drei gleichberechtigte Stellvertreter der künftigen Chefin den Rücken frei halten. Als Spitzenquartett der Sozialdemokraten wollen die vier in der nächsten Hauptversammlung kandidieren. Am Freitag stellten sie sich der WP vor.

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Bislang musste die Partei mit einer Kampfabstimmung auf der Hauptversammlung am 17. Februar rechnen. Denn zunächst hatten Kruschinski und Meisterjahn ihre Kandidaturen als Vorsitzender und Stellvertreter angekündigt, wenige Wochen später bestätigte Schrick ihre Bewerbung, während Glörfeld seine erneute Kandidatur zum 2. Vorsitzenden offen hielt.

Lüdenscheider Landtagsabgeordneter Dudas zu Besuch

Nach WP-Informationen gab es in dieser Woche einen Besuch des Lüdenscheider Landtagsabgeordneten und MK-Unterbezirkschefs Gordan Dudas in Menden. Laut Annette Schrick galt die Visite nur der Information darüber, wie eine Satzung aussehen müsse, die nun drei statt bisher zwei Stellvertreter vorsehe. Weil die Änderung noch anzuzeigen sei, komme es auch zur Verlegung der Hauptversammlung vom 17. Februar auf den 11. März.

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Die Frage, ob Dudas vermittelnd in die Bewerberfrage eingegriffen habe, verneinte Schrick: „Wir vier haben uns darauf verständigt, dass wir ein Laden sind, gemeinsame Ziele verfolgen und uns gut ergänzen könnten.“ Man habe sich dazu im Hintergrund mehrfach zusammengesetzt. „Dann haben wir beschlossen, im Superwahljahr ein schlagkräftiges Team zu bilden.“

Kruschinski: „Rückzug fiel mir nicht leicht“

Kruschinski erklärte, dass ihm der Rückzug von der Kandidatur „nicht leicht gefallen“ sei.

Letztlich aber gehe das Partei-Interesse vor. Mit acht Beisitzern, Kassierer und Schriftführer soll der künftige Vorstand 14 Köpfe zählen und „einen Mix aus Erfahrung und Schwung“ bilden, sagte Meisterjahn. Dass auch Ex-Bürgermeister Volker Fleige für einen Beisitz kandidiert, wollte Schrick nicht bestätigen: „Ich würde mich darüber freuen, aber es ist noch nicht sicher.“

Schrick, die als Parteimitglied schon mehrere Wahlkämpfe für die SPD bestritt, gab als designierte Vorsitzende eine klare Kampfansage ab: „Wir werden im Frühjahr für Inge Blask und dann für Dagmar Freitag mit Volldampf Wahlkampf machen.“ Würde ihr Vorstand im März gewählt, wolle sie als erstes den Beschluss kippen, wonach die SPD in Menden nicht mehr plakatiert. „Dafür gab es mal Gründe, und wir haben das Geld gespendet. Aber ich glaube, dieser Verzicht war falsch.“

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Schulz-Effekt auch bei der Mendener SPD

Dass die Einigkeit in der SPD auch mit dem Schulz-Effekt zu tun habe, sei nicht zu bestreiten. Glörfeld ergänzte, dass die Partei fünf Neueintritte verzeichne. Weitere Anträge lägen schon in der SPD-Zentrale.