Menden. (cece) Ein medizinisches Wunder ist es keineswegs. Bemerkenswert aber schon. Mehrere Mendener haben vor allem mit Bewegung ihre Diabetes- und Herz-Erkrankung so weit in den Griff bekommen, dass sie derzeit nicht einmal mehr Medikamente nehmen müssen.

Barmer Ersatzkasse, die Diabetologen Dr. Hoffmann und Dr. Boch sowie der Breitensportclub Vita Vitalis hatten die Aktion ins Leben gerufen: Eine Nordic-Walking-Gruppe für Diabetiker und Herzerkrankte entstand. Seit gut zwei Jahren treffen sich die Teilnehmer regelmäßig einmal in der Woche. So auch gestern Abend am städtischen Forsthaus. Vor der Übungseinheit zogen sie gegenüber der WP Bilanz: „Das Mitmachen hat sich für uns überaus gelohnt. Die Lebensqualität ist deutlich größer geworden”, hieß es übereinstimmend.

Mediziner wissen es nur zu gut: Der so genannte Diabetes mellitus (Typ 2) ist eine Stoffwechselerkrankung, die sich durchaus beeinflussen lässt. Negativ wie positiv! Insbesondere im Frühstadium kann bei den Betroffenen mit Bewegung und einer Ernährungsumstellung viel bewirkt werden. Auch für Herzerkrankungen gibt es ähnlich begünstigende wie mildernde Faktoren. Reinhard Neitzke, Bezirksgeschäftsführer der Barmer Ersatzkasse: „Was diese Frauen und Männer hier machen, ist beste Gesundheitsprävention. Klasse einfach.”

Die Vita-Vitalis-Übungsleiterinnen Sigrid Federmann und Lydia Knoblich sind überaus zufrieden mit ihren Schutzbefohlenen: „Damals haben wir ganz langsam angefangen, und dann haben wir das Tempo kontinuierlich gesteigert.” Immerhin 17 von anfangs 23 angemeldeten Frauen und Männern haben konsequent durchgehalten.

Spaß und Freude an Bewegung haben die Gruppe zusammengeschweißt. Selbst im strömenden Regen ging es gestern nach der Aufwärm-Gymnastik los in den Wald. „Uns kann keiner stoppen”, lachten die Teilnehmer und erinnerten an nur eine Ausnahme in zwei Jahren: „Bei Kyrill waren wir mal nicht unterwegs. Der Orkan war zu stark für uns.”