Menden. . Die AfD-Europaabgeordnete Beatrix von Storch soll mit einer Menschenkette in Menden empfangen werden. Für die AfD ist das „Terror von Links“.
- Mendener und Dortmunder Gruppe will Menschenkette organisieren
- Kundgebung um 18 Uhr vor dem Alten Rathaus
- AfD-Sprecher lädt Gegner zum Mitdiskutieren ein
Gegen den AfD-Auftritt von Beatrix von Storch im Bürgersaal am Rathaus Menden an diesem Dienstag, 19 Uhr, regt sich Widerstand: Mendener Privatleute und eine Dortmunder Antirassismus-Gruppe mit dem Namen DMAR haben eine Demonstration gegen den Besuch der Europaabgeordneten angemeldet. Die Gruppe will den Bürgersaal am Abend mit einer Menschenkette umringen.
„Mit der Menschenkette wollen wir die AfD-Veranstaltung symbolisch einkesseln und Menden vor der AfD abschirmen“, sagt die Mendener Kulturschaffende Janine Bauer, die den Protest organisieren will. Schirme und Plakate sollen den Protest verdeutlichen. Die Gruppe will sich um 18 Uhr am Alten Rathaus treffen. Nach kurzen Reden soll gegen 19 Uhr ein Demonstrationszug über die Bahnhofstraße zum neuen Rathaus und dem Bürgersaal ziehen. Die Organisatoren fordern die Teilnehmer auf, eine halbe Stunde lang eine Menschenkette um den Bürgersaal zu bilden. Danach soll vor dem Alten Rathaus eine Abschlusskundgebung stattfinden.
AfD lädt Gegner "zum Mitdiskutieren" ein
„Der gemeinsame Nenner dieses breiten Bündnisses besteht in der Ablehnung rechtspopulistischer und rechtsextremer Positionen im Allgemeinen“, erklärt Janine Bauer, „und somit solche der AfD und denen der Frau von Storch im Besonderen.“ Über Beatrix von Storch sagt Bauer: „Eine Frau, die noch vor wenigen Monaten auf geflüchtete Frauen und Kindern an der Grenze einen Schießbefehl nicht ausgeschlossen hat.“
AfD-Kreissprecher Sebastian Schulze lädt alle Gegner der Veranstaltung „zum Mitdiskutieren herzlich ein“. Wer nicht herumschreie, dürfe gerne mit in den Bürgersaal kommen. Für die Demonstration zeigt der Mendener Schulze auf Nachfrage wenig Verständnis. „Das ist immer das Gleiche. Der Terror von Links ist uns bekannt.“
Polizei zeigt sich vorbereitet
SPD und Grüne wollen die Veranstaltung auch im Stadtrat, der um 17 Uhr beginnt, zum Thema machen. Die SPD kritisiert, dass Bürgermeister Martin Wächter (CDU) die Vermietung des städtischen Saals nicht verhinderte. Auch Ex-Bürgermeister Volker Fleige (SPD) meldet sich auf seiner Facebook-Seite zu Wort: „Die Vergabe eines städtischen Raums an diese Person bzw. ihre Gruppierung ist zu allererst eine politische Angelegenheit und keine juristische. Eine eventuell sich anschließende juristische Auseinandersetzung mit dieser Person und ihrer Gruppierung muss eine Stadt aushalten.“ Genau das wollte Wächter verhindern, weil er kaum Erfolgsaussichten sah und der Rechtsaußen-Partei nicht noch in die Karten spielen wollte.
Im Internet spielen Teilnehmer der Demonstration immer wieder doppeldeutig auf Tortenwürfe und eine Blockade der Veranstaltung an. Das habe das Bündnis aber nicht vor. Man wolle die Veranstaltung nicht blockieren, sagt Janine Bauer. Die Polizei habe Kenntnis von der Veranstaltung und werde sie entsprechend begleiten, sagt Polizeisprecher Dietmar Boronowski. „Wir sind ausreichend gut aufgestellt.“