Menden. . Der Menden Schützenbruderschaft St. Hubertus wurden 1500 Liter Bier gestohlen. Zurück bleiben Fragen: Wer war’s? Und: Was tun?

Sie hatten Glück im Unglück. Niemand saß beim Konzert der Kult-Band Amigos bei der Schützenbruderschaft St. Hubertus Menden-Nord auf dem Trockenen. Als der Diebstahl von 30 Bierfässern à 50 Liter bekannt geworden war, organisierte Getränkegroßhändler Hartmut Fritz binnen kürzester Zeit Ersatz. Dennoch stößt Oberst Walter Wölfl der dreiste Coup sauer auf: „So etwas hatten wir noch nie.“ Kein Wunder, dass Mendens Vereine schäumen – kurz vor Beginn der Freiluftfestsaison.

Experten: „Das war einer aus der Branche.“

Über Täter und Tatablauf kann bisher nur spekuliert werden. Über eines sind jedoch sind sich Betroffene und Experten nahezu sicher: „Das war einer aus der Branche.“

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Stellt sich die Frage, warum? „Erstens muss jemand gewusst haben, dass an der St.-Hubertus-Halle ein Hänger mit Bier steht“, heißt es. „Zweitens muss jemand mit einem Sprinter oder vielleicht sogar aus einem Lastwagen vorgefahren sein.“

1500 Liter Bier lassen sich nicht ohne Weiteres transportieren. „Entweder waren es drei bis vier Mann“, vermutet Hartmut Fritz, „dann hat die Aktion eine Viertelstunde gedauert – oder aber es war einer mit einer Hebebühne.“ Den reinen Getränke-Schaden beziffert Hartmut Fritz auf 4000 Euro. Dazu kommt Pfandgeld. Pro Fass gibt’s 30 Euro zurück.

Doch wie wird jemand 30 Fässer wieder los? „Auf einen Schlag wohl kaum“, sagt Hartmut Fritz. „Aber wenn einer mal zu dem einen, mal zu dem anderen Händler geht und immer nur zwei, drei Fässer abgibt, ist das kein Problem. Die Händler sind zur Rücknahme verpflichtet.“

Fass-Kontrolle viel zu aufwendig

Haben die Fässer eine Identifikationsnummer? „Ja“, antwortet Hartmut Fritz und lacht müde. „Aber weder die Brauerei noch wir achten darauf.“ Selbst wenn die Nummern bei Brauerei und Getränkeverlag bekannt wären – es wäre ein unverhältnismäßiger Aufwand zu kontrollieren, welchen Weg welches Fass geht.

Was tun? „Unser Tipp: Wenn jemand eine größere Menge Bier hat – rein in die Schützenhalle“, heißt es bei der Polizei. Mancher Verein – etwa der VfL Platte Heide – lässt Wache schieben, um die Fässer vor fremdem Zugriff zu schützen. Die Hubertus-Schützen haben gar einen Plan C. „Wir lassen künftig die Getränke erst am Veranstaltungstag anliefern“, sagt Walter Wölfl.

Doch wer kommt für den Bier-Klau auf? „Wir sind mit der Versicherung im Gespräch“, berichtet Hartmut Fritz nüchtern.

Apropos nüchtern: Die Diebe waren nur auf Bier aus. Cola blieb stehen.