Hagen. Ob Bierfässer, Legosteine, Waschmaschinen oder ein Zigarettenautomat: In der vergangenen Woche gab es in Südwestfalen zahlreiche kuriose Diebstähle.
Es ist schon kurios, was Diebe so alles stehlen. Alleine in der vergangenen Woche kam in Südwestfalen so einiges weg, das nicht nur auf den ersten Blick merkwürdig erscheint. Im Ennepetaler Bremenstadion stahlen Unbekannte beispielsweise drei Bierfässer aus einer Garage. Die Sackkarre, mit der sie die Fässer transportierten, ließen sie auf einem Waldweg zurück.
Möbeltresor mit Kettcar abtransportiert
In Wenden diente Einbrechern ein zufällig gefundenes Kettcar als Transportmittel, um Diebesgut wegzuschaffen. Aus einer Schule hatten sie in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag einen Möbeltresor gestohlen. Das Kettcar war wohl einfach praktisch.
In Lüdenscheid verwickelten am Donnerstag drei Männer eine Spielothekenaufsicht in ein Gespräch. Erst nach Schichtende bemerkte die Frau, warum diese so kommunikativ gewesen waren. Während sie selbst abgelenkt war, stahlen die Männer einen immerhin 1,5 Meter hohen Zigarettenautomaten.
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Ähnlich große Beute machten Einbrecher in Arnsberg, die aus einem Keller eine Waschmaschine stahlen. Diese dürfte sogar noch schwerer gewesen sein, als der Zigarettenautomat aus Lüdenscheid. Ebenfalls in Arnsberg wurden am Wochenende aus einem Keller eine Waschmaschine, ein Wäschetrockner, zwei Laufräder und eine Gasheizung gestohlen. Ob es sich um die gleichen Täter handelt, ist nicht bekannt.
Kuriose Beute nicht ungewöhnlich
Für die Polizei sind solche Fälle nichts Ungewöhnliches. „Grundsätzlich wird alles geklaut, was zu Geld gemacht werden kann“, sagt Ulrich Hanki, Pressesprecher der Polizei Hagen: „Mein Gefühl ist, dass es im Moment auch nicht mehr geworden ist.“ Wahrscheinlich erinnert er sich auch deswegen so genau an eine „Geschichte“ aus dem Jahr 2012.
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Damals stand auf dem Dach eines Hauseingangs eine 50 Zentimeter große Spiderman-Figur. „Die hat jemand einfach mitgenommen“, berichtet Ulrich Hanki. Allerdings machte der damals 20-jährige Dieb seine neue Errungenschaft nicht zu Geld. Ihm gefiel die Figur wohl einfach nur. Deswegen stellte er sie bei sich zuhause ins Wohnzimmer. Die Polizei kam dem Dieb aus Haspe schnell auf die Schliche und brauchte nur 50 Stunden, um die Figur wieder seinen rechtmäßigen Besitzern zurückzugeben. Mit den Worten „Wir hatten eine schöne Zeit“ entließ der Hasper den Mini-Superhelden wieder in die Freiheit.
In den Knast wegen Mineralwasser
Die Regel sind diese Art von kuriosen Diebstählen aber nicht. „Es geht vor allem um Beschaffungskriminalität“, sagt Ulrich Hanki. Also um Straftaten, die von Drogenabhängigen begangen werden, um den eigenen Konsum zu finanzieren.
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Täglich beschäftigen sich die Amtsgerichte mit solchen Fällen. Da ist es auch nicht ungewöhnlich, dass ein Angeklagter wegen des Diebstahls von ein paar Dosen Bier und zwei Kisten Wasser ins Gefängnis muss. So geschehen zum Beispiel Ende November in Essen. Dort verurteilte Richterin Heidi Lenk einen 40-jährigen Drogenabhängigen zu sieben Monaten ohne Bewährung – weil sich dieser in der Vergangenheit bereits viele solcher Dinger geleistet hat. „Warum haben Sie die Kisten mit Wasser denn geklaut?“, fragte Lenk. Der Angeklagte antwortete kurz und knapp: „Na, wegen dem Pfand.“
Er leugnete die Tat auch gar nicht und stellte in Bezug auf die geklauten Bierdosen fest: „Das ist ne ganz normale Klamotte. Ich hatte nur Geld für eine Dose, wollte aber mehr.“ Immerhin gab er sofort zu: „Das war dumm.“
Mit Lego zu schnellem Geld
Einen Drogenhintergrund dürfte auch ein Einbruch in Siegen gehabt haben. Am Mittwoch stellte die Polizei dort zwei Männer. Sie wurden in der Nähe eines Kindergartens aufgegriffen, in dem kurz zuvor eingebrochen worden war. Im Auto der 28 und 22 Jahre alten Männer fanden die Beamten Einbruchswerkzeuge und einen Rucksack voller Legosteine. Diese hätten wohl schleunigst verkauft werden sollen.