Menden. . Die Bombenentschärfung in Menden ist perfekt gelaufen. Bei Luftbildauswertungen war der Verdacht aufgekommen, dass sieben Bomben im Boden stecken. Zwei Stellen erwiesen sich als ungefährlich.

Ein Autofahrer aus München steht verdattert vor der Absperrung an der Overhuesstraße. Wie er denn jetzt bitte nach Iserlohn kommen solle, will er wissen. Polizei und Ordnungsamt weisen höflich, aber bestimmt Richtung Menden zurück. Auf der B 7 kommt nichts mehr durch. Sogar die Ordnungskräfte müssen am Donnerstagmorgen Sicherheitsabstand zur Edelburg halten. Dass die Bomben bei der Entschärfung explodieren ist unwahrscheinlich. Aber sicher ist sicher.

Bombe in sechs Meter tiefem Loch

Ein paar hundert Meter weiter sitzen Tanya Beimel und Rainer Woitschek vom Kampfmittelräumdienst in sechs Meter tiefen Löchern. Vorsichtig, aber zügig, ziehen sie die Zünder aus den noch hochexplosiven Hinterlassenschaften des Zweiten Weltkrieges.

Dass die Bomben so tief im Erdreich steckten, ist für Tanya Beimel nicht ungewöhnlich. Die Wucht des Falles aus großer Höhe habe dafür gesorgt, dass Blindgänger sich mitunter sogar noch tiefer in den Boden bohrten. „In Nordrhein-Westfalen suchen wir in der Regel bis zu einer Tiefe von acht Metern“, sagt Beimel. Bei Luftbildauswertungen war der Verdacht aufgekommen, dass hier sieben Bomben im Boden stecken. Zwei Stellen erwiesen sich als ungefährlich. Drei weitere sind noch nicht untersucht. Zweimal bestätigte sich der Verdacht.

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Nach einer knappen Stunde geben Beimel und Woitschek Entwarnung. Sie zeigen Zünder und Bombe voneinander getrennt für die Fotografen. Die unschädlich gemachten Sprengkörper werden schließlich geborgen, auf einer Palette festgezurrt und in einen Lkw des Kampfmittelräumdienstes verladen. Schon um kurz vor 11 Uhr ist die B 7 für den Verkehr wieder freigegeben. „Es war eine Entschärfung wie aus dem Bilderbuch“, sagt Tanya Beimel.

Mendener waren rechtzeitig informiert

Auf der B 7 fließt der Verkehr schnell wieder. Kein Brummi-Kapitän hatte das Angebot angenommen, an der Oesestraße oder im Industriepark eine Pause einzulegen. Alle suchten sich einen anderen Weg. Auch auf den Umleitungsstrecke über Deilinghofen oder via Bräukerweg war alles glatt gelaufen. Das Ordnungsamt warnte auf der Westtangente mit Schildern. Viele Mendener waren durch die Medien rechtzeitig informiert. „Alles lief glatt“, sagt Polizeisprecher Dietmar Boronowski.

Die Suche an den anderen Verdachtsstellen geht weiter. Entschärft würde aber erst im neuen Jahr – Weihnachtspause.