Siegen. In einem Wohngebiet in Siegen ist Mittwochmittag eine Zehn-Zentner-Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden worden. Teile des Wohngebiets wurden evakuiert. Um 21.54 Uhr wurde der Zünder entschärft. Jedoch könnten dort noch weitere Bomben in der Erde liegen.
In der Hengsbach in Siegen ist Mittwochmittag eine Zehn-Zentner-Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden worden. Am Abend stellte sich heraus, dass wahrscheinlich noch weitere Bomben in der Erde liegen. Sollte sich das bestätigen, müssten diese in den nächsten Tagen ebenfalls entschärft werden. Um 21.54 Uhr entschärfte der Kampfmittelräumdienst den Zünder der Bombe. Zu hören war ein dumpfer Knall, ähnlich wie bei einem Silvesterböller. Gegen 23 Uhr dürfen die Bewohner wieder in ihre Häuser und Wohnungen.
Zunächst gingen die Experten von einer Fünf-Zentner-Bombe aus. Der Kampfmittelräumdienst rückte an. Da es sich um einen doppelt so schweren Sprengkörper wie ursprünglich vermutet handelt, wurde der Evakuierungsradius von 300 Meter auf 500 Meter erweitert.
Daher muss auch ein anliegendes Altenheim der Diakonie geräumt werden, in dem knapp 100 Menschen leben. Darunter sind 20 Demenzkranke und bettlägerige Menschen, sagte ein Sprecher der Diakonie. Die Diakonie bringt sie ins Klinikum nach Kredenbach. Der Großteil der weiteren Anwohner sammelt sich in der Siegerlandhalle. Die Evakuierung dauerte bis weit nach 21 Uhr.
Daher müsste auch ein anliegendes Altenheim der Diakonie geräumt werden, in dem knapp 100 Menschen leben. Darunter sind 20 demenzkranke und bettlägerige Menschen, sagte ein Sprecher der Diakonie. Diese Personen wurden mit Krankenwagen aus der Evakuierungszone gefahren. Im Einsatz war auch der Rettungsbus der VWS. Ebenfalls geräumt wurde ein Wohnheim für behinderte Menschen und eine angrenzende Asylunterkunft.
Insgesamt mussten rund 700 Menschen das Wohngebiet verlassen. In der Siegerlandhalle wurde ein Evakuierungszentrum eingerichtet, für die Menschen, die nicht bei Bekannten oder Verwandten unterkommen konnten. Das Jung-Stilling-Krankenhaus musste nicht evakuiert werden. Es lag zum Glück nicht in der Gefahrenzone.
Bei dem Sprengkörper handelt es sich um eine Bombe aus dem zweiten Weltkrieg mit chemisch-mechanischem Langzeitzünder – umgangssprachlich auch als Säurezünder bezeichnet. Diese Art von Bomben gelten allgemein wegen ihres Alterungsprozesses als besonders gefährlich. Sie sollten Lösch- und Bergungsarbeiten behindern und durch die Detonation auch Stunden nach Ende des Luftangriffs Menschen treffen, die ihre Schutzräume verlassen hatten.
Die Stadt Siegen plant an dem Areal, in dem am Mittwoch die Bombe gefunden worden war, eine Straßenbaumaßnahme. In solchen Fällen besteht mittlerweile eine rechtliche Verpflichtung, zuvor Luftbildaufnahmen auszuwerten. Anhand dieser alten Luftaufnahmen, die von den Alliierten stammen, wurden vier mögliche Einschlagsorte der Blindgänger ermittelt. Um dieses Areal zog eine Spezialfirma ein Netz aus Bohrlöchern. 37 Stück pro möglicher Bombe. Bei diesen Arbeiten war die Zehn-Zentner-Bombe entdeckt worden.
Das Ordnungsamt hat eine Hotline eingerichtet, die in dringenden Fällen angerufen werden kann: 0271/404 1713.
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