Kreis Olpe. . Mit dem besten, genauesten und modernsten Gerät rückte die Polizei an zur Messstelle, die beim Blitzmarathon-Voting unserer Leser die meisten Stimmen erhalten hatte. Zwischen 11 und 15 Uhr war das „ES.O“-Gerät mit Lichtschrankentechnik an der B 55 Ortsdurchfahrt Oberveischede im Einsatz.
Eine halbe Stunde hatte Rainer Irle, Polizeihauptkommissar vom Verkehrsdienst, mit zwei Kollegen die Messanlage aufgebaut und ausgerichtet. „Mit ES.O kann man beide Fahrtrichtungen messen, mehrere Fahrstreifen und auch in Kurven. Zudem kann man Front- und Heckfotos schießen“, sagte Polizei-Pressesprecher Stephan Ommer stolz.
Kein Unfallschwerpunkt
Zur Frage, ob es denn an der B 55 in Oberveischede in den vergangenen Jahren häufig zu Verkehrsunfällen gekommen sei, meinte Ommer: „Das ist kein Unfallschwerpunkt. In den vergangenen drei Jahren gab es drei Sachschäden. Aber die Anwohner haben den Eindruck, dass hier zu schnell gefahren wird.“
Wie fast überall im gesamten Kreis Olpe gab es aber folgendes Bild: Überall sah man Autofahrer, die den Fuß vom Gaspedal nahmen und penibelst auf die vorgeschriebene Geschwindigkeit achteten. Kein Wunder: Noch nie zuvor war die Bevölkerung derart häufig vor dem Blitzmarathon gewarnt worden . „Wer dann noch hereinfährt, ist selber Schuld“, meinte Rainer Irle treffend.
Spitzenreiter brettert mit 99 km/h durch Oberveischede
Insgesamt 1539 Fahrzeuge passierten zwischen 11 und 15 Uhr die B 55 in Oberveischede, wo in geschlossener Ortschaft Tempo 50 vorgeschrieben ist. Die Bilanz: Es wird 35 Verwarngelder (bis 20 km/h zu schnell) sowie drei Bußgelder (mehr als 21 km/h) geben. Spitzenreiter war ein Autofahrer mit 99 Stundenkilometern. Er muss nun 200 Euro Bußgeld zahlen und erhält einen Monat Fahrverbot.
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Den Vogel beim Blitzmarathon schoss aber ein Autofahrer am Peter-Dassis-Ring in Wenden ab. 194 Fahrzeuge hatte die Polizei auf der Straße zum Schulzentrum gemessen. Es wird 15 Verwarngelder und zwei Bußgeldanzeigen geben. Ein Autofahrer ließ es sich dabei nicht nehmen, gleich zweimal am „Foto-Shooting“ teilzunehmen. Kein Witz: Zunächst befuhr er die Straße, auf der Tempo 30 vorgeschrieben ist, mit 58 Stundenkilometern. Dies bedeutet 80 Euro und zwei Punkte. Eine Dreiviertelstunde später kehrte er dann zurück und setzte mit 64 Stundenkilometern noch einen drauf. Dies macht noch einmal 160 Euro, drei Punkte sowie einen Monat Fahrverbot.
Blitzer im Kreis Olpe auch an anderen Tagen
Dies war jedoch die unrühmliche Ausnahme. „Wir hatten insgesamt viel weniger Geschwindigkeitsverstöße als an anderen Tagen. Es hatte sich herumgesprochen. Die Leute fuhren bewusster und vorsichtiger. Das war unser Ziel“, bilanzierte Stephan Ommer. Allerdings können sich die Raser nach dem Blitzmarathon nicht in Sicherheit wiegen. „Das war nur eine öffentlichkeitswirksame Aktion. Wir werden weiterhin messen und das nicht ankündigen“, versichert Ommer.