Dortmund/Attendorn.. Felgenfabrikant Rüdiger Höffken aus Attendorn wird jetzt der Prozess gemacht. Es geht um den Verdacht der Untreue, der Steuerhinterziehung und des Betrugs. Die Anklageschrift liest sich wie die Kurzgeschichte vom Aufstieg und Fall eines Sauerland-Promis.
Der Attendorner Unternehmer Rüdiger Höffken, der seit dem 7. Juli 2011 wegen des Verdachts des Betrugs, Bankrotts, der Untreue und Steuerhinterziehung in Untersuchungshaft sitzt, hörte jetzt die Anklageschrift.
90 Minuten las der Bochumer Staatsanwalt Jürgen Brandt aus dem 403 Seiten dicken Dokument vor. Es war die Kurzgeschichte vom Aufstieg und Fall eines Sauerland-Promis. Einst häufte Felgenfabrikant Höffken Statussymbole an: eine Villa plus 3600 Quadratmeter großem Grundstück, eine Nobelkarosse der Marke Aston Martin und ein Schweizer Nummernkonto mit Goldbarren im Schließfach.
Als das Geschäft den Bach hinunter ging und der Insolvenzverwalter auf der Matte stand, soll Höffken Luxusgüter beiseite geschafft haben. Haus und Auto gingen per Schenkung an Gattin Monika. Die Ehefrau sitzt wegen vermeintlicher Verstrickung in die Wirtschaftsverbrechen ebenfalls auf der Anklagebank. Auch Höffkens Vertraute, Christoph Hoffmann und Jörg Schütz, wurden gestern mit Betrugsvorwürfen konfrontiert.
Prozess wird am Mittwoch fortgesetzt
Der Hauptangeklagte las die Schrift konzentriert mit. Bei einigen Passagen schüttelte Höffken den Kopf, etwa wenn es darum ging, dass er Reifenhersteller um mehrere Millionen geprellt haben soll. Um 12.45 Uhr beendete Richter Thomas Bäumer den Verhandlungstag. Bei Höffken klickten die Handschellen, es ging zurück zur JVA Bochum.
Der Prozess wird am kommenden Mittwoch fortgesetzt. Dann geht es erstmal um einen Antrag auf Einstellung des Verfahrens. Christian Knezevic, der ebenfalls Rüdiger Höffken vertritt, begründete den Antrag damit, dass das Landgericht Dortmund für den Fall nicht zuständig sei. Der Großteil der Zeugen sowie die Angeklagten kommen schließlich aus dem Bezirk des Siegener Amtsgerichts. „Der Staatsanwalt wollte das Verfahren nur nah am Dienstzimmer haben“, erklärte Knezevic. Brandt wies den Vorwurf von sich.