Maumke. Delia Ebers und Elena Licina haben sich mit dem Permanent-Make-up-Studio in Maumke einen Traum erfüllt und legen großen Wert auf Natürlichkeit.
Beim Betreten des hellen, verglasten Windfangs fällt gleich der grelle, rosa Anstrich des neuen Beauty-Studios in Maumke ins Auge. Flauschiger, weicher, hellgrauer Teppichboden, gemütliche Sessel in hellrosa – leicht abgesetzt vom knalligen Anstrich der Wände – und ein süßlicher Duft umgibt die Kunden, die das Studio „Permanent Delena Beauty“ in Maumke betreten, wo vor einigen Jahren noch die Volksbank beheimatet war. „Wir lieben die Mädchen-Farbe Rosa. Und wollten eine Räumlichkeit präsentieren, die heraussticht, im Kopf bleibt und in der sich unsere Kundinnen wohlfühlen“, berichten die jungen Inhaberinnen.
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„Unsere Männer haben uns nur fragend angeschaut, als wir ihnen den Farbeimer zur Umgestaltung der Räumlichkeiten präsentierten“, grinsen die beiden Schwestern Elena Licina (29) und Delia Ebers (23), die sich mit der Neueröffnung des Studios am Samstag, 8. Juni, einen großen Traum im Nebenerwerb erfüllen. „Wir wollten immer schon etwas zusammen machen, weil wir ein sehr gutes Verhältnis zueinander haben, viel Zeit miteinander verbringen und auch privat mit unseren Familien viel unternehmen“, berichtet Elena Licina.
Permanent Make-up wird in die Haut gestochen
Der Zusammenhalt hat sich bei der Umsetzung des Projektes widergespiegelt, was die große Unterstützung der beiden Ehemänner in der Zeit der Renovierung gezeigt hat. „Unsere Männer haben mit angepackt und stehen voll hinter dem, was wir machen“, erzählt Delia Ebers, die zurzeit in Elternzeit ist und sonst als Friseurin arbeitet. Was die beiden Schwestern künftig anbieten wollen, ist mehr als ein kurzweiliger Trend, der mal wieder über TikTok zum Hype geworden ist. Permanentes Make-up ist ein langanhaltendes Make-up, was wie bei einem Tattoo oberflächlich in die zweite Hautschicht gestochen wird.
Das bieten die beiden sowohl für die Augenbrauen als auch für die Lippen in ihrem neuen Studio an und haben dafür im Frühjahr eine Schulung besucht, bei der sie ein Abschlusszertifikat erlangt haben, was sie dazu berechtigt, solche Behandlungen durchzuführen. „Vorkenntnisse oder eine Ausbildung zur Kosmetikerin bedarf es vorab nicht. Mit dem Zertifikat dürfen wir permanent Make-up anbieten“, erklärt Elena Licina, die gelernte Kauffrau für Büromanagement ist und als Serviceberaterin bei der Sparkasse arbeitet.
Hohe Hygieneanforderungen
Die Hygieneanforderungen sind dabei sehr hoch. Die beiden Schwestern müssen steril arbeiten, weil durch die kleinen Nadelstiche beim Permanent Make-up auch Verletzungen ausgelöst werden. Was ihnen wichtig ist: „Wir legen großen Wert auf Natürlichkeit. Die Kunst dabei ist, dass man nicht auf den ersten Blick sehen kann, dass Augenbrauen und Lippen gemacht sind“, erklären die beiden Schwestern. Die Wurzeln von Delia Ebers und Elena Licina liegen in Kasachstan und im Nebenerwerb wollen sie sich ein zweites Standbein aufbauen. „Andere Länder sind schon viel weiter in Sachen Kosmetik“, berichten die beiden, die sich Inspiration auch im Ausland holen.
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Modebewusst sind die beiden jungen Mütter und tragen sogar das gleiche Outfit. Anfang Mai haben sie Nägel mit Köpfen gemacht, als sie das leerstehende Ladenlokal in Maumke gesehen haben. „Wenn uns dieses Schicksal schon in die Wege gelegt wird, dann müssen wir die Chance einfach nutzen, weil einfach alles wie die Faust aufs Auge gepasst hat“, sind sich die Schwestern sicher, dass ihr Konzept funktionieren wird. Termine können über ein Onlineportal gebucht werden. Das ermöglicht den jungen Müttern – Delia Ebers hat eine einjährige Tochter und Elena Licini zwei kleine Kinder im Alter von zwei und drei Jahren – ihre Zeit frei einzuteilen.
Permanent Make-up: Einschätzung eines Hautarztes
Dr. Andreas Reipen, Facharzt für Dermatologie mit niedergelassener Praxis in Olpe erklärt, dass das Permanent Make-up wie eine Tätowierung zu betrachten sei. Man muss sich darüber im Klaren sein, dass es für die „Ewigkeit“ sein soll (häufig verblasst ein Permanent Make-up jedoch mit der Zeit). Mögliche Komplikationen beim Stechen sind Wundheilungsstörungen, Infektionen und gelegentlich Narbenbildungen. Größere Probleme treten auf, wenn das Permanent Make-up nicht gelungen ist, nicht mehr gefällt oder eben entfernt werden soll. Dann sieht man häufiger bei der Picosekunden-Lasertherapie Farbumschläge in Gelb, Braun oder auch Rottöne. Daher das Fazit des Hautarztes: Kunden, die sich für ein Permant Make-up entscheiden, müssen wissen, was sie tun. Niemals sollte aus einer Laune heraus gehandelt werden. Der Einsatz von Nadeln ist niemals ohne mögliche Nebenwirkungen, die es stets zu beachten gibt.