Grevenbrück. Scherben, Müll, angezündeter Diesel: Unbekannte treiben in Grevenbrück ihr Unwesen. Jetzt verbrannten sie gemalte Bilder des Waldkindergartens.
„Die SGV-Hütte mitten im Wald soll eigentlich als Ort dienen, um hier zu verweilen“, sagt Prof. Dr. Jutta Schmitz-Kießler, Schriftführerin des Wandervereins. Doch immer häufiger findet sie rund um die SGV-Hütte in Grevenbrück das reinste Chaos und Verwüstungen vor und ist entsetzt, wie auch am Wochenende: „Das ist kein jugendlicher Leichtsinn mehr. Das ist reine Mutwilligkeit und wir sind fest entschlossen, das bei der Polizei anzuzeigen.“
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Am Sonntagabend erhielt sie die Nachricht, dass Unbekannte wieder ihr Unwesen getrieben haben und überall verteilt Scherben von Bierflaschen und Kohlereste aus einem Einweggrill umher liegen würden. Mit Müllsäcken und einer Schaufel machte sie sich auf den Weg zur nahe gelegenen SGV-Hütte, denn für Montag hatte sich wieder der Waldkindergarten angekündigt. Seit zwei Wochen kommen täglich Kinder der beiden in Grevenbrück ansässigen Kindertagesstätten in das Waldstück mit den tollen Sitzgelegenheiten, um dort in der Natur zu lernen und zu spielen.
Videoüberwachung wird angebracht
„Es ist unfassbar. Das ist unübersehbar, dass hier Kinder spielen und ihre Waldwoche haben. Überall standen Bänke, es war ein Tipi gebaut und das Gelände war mit Absperrband abgetrennt. Die Kinder hatten so schöne Bilder gemalt, die sie am Holz der SGV-Hütte mit Heftzwecken befestigt hatten“, berichtet die Mutter eines Sohnes, der ebenfalls an der Waldwoche teilnimmt, fassungslos. Die gemalten Kunstwerke waren abgerissen, teils zerknittert und sogar verbrannt worden. Denn vereinzelt lagen nur noch verkokelte Papierfetzen im Sitzbereich vor der Hütte.
Die Glasscherben waren überall auf dem Waldboden verteilt und mussten einzeln aufgepickt werden. „Das stellt ja auch eine Gefahr für Spaziergänger mit ihren Hunden dar, von den Kindergartenkindern ganz zu schweigen“, ist Jutta Schmitz-Kießler entsetzt. Sie hat sich vor Kurzem erst mit einem jungen Vorstandsteam zusammengefunden und neue Pläne für die SGV-Hütte geschmiedet.
„Es ist so ein wundervoller, ruhiger Ort, der mitten im Wald nahe der Peperburg liegt. Wir wollten ihn noch attraktiver für Wanderer und Familien machen, aber solche Mutwilligkeit demotiviert einfach, wenn am Ende alles wieder zerstört wird“, berichtet sie und führt aus: „Alle Menschen sind herzlich eingeladen an diesem Ort zu verweilen. Aber bei Vermüllung und Zerstörung hört es einfach auf.“
Der SGV-Wanderverein prüft derweil, ob er Anzeige wegen Hausfriedensbruch gegen Unbekannt erstattet und wie er etwaige Beschädigungen und Vermüllungen zukünftig verhindern kann. „Der nächste Schritt wird die Videoüberwachung sein und wenn das nicht fruchtet, müssen wir ein Betretungsverbot aussprechen, was ja eigentlich nicht der Sinn dieses tollen Platzes sein kann“, sagt Jutta Schmitz-Kießler.
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So habe man nichts dagegen, wenn Jugendliche oder andere Menschen dort an der SGV-Hütte verweilen und mitgebrachte Getränke verzehren, aber dann sollten sie ordentlich mit dem fremden Eigentum umgehen, nichts zerstören und den Müll auf- und wegräumen, dass niemand durch Glasscherben zu Schaden kommt.