Drolshagen. Die Plattdeutsche Runde in Drolshagen will das Dräulzer Platt lebendig halten. Heinz Stachelscheid ist mit der Sprache aufgewachsen.
Heinz Stachelscheid aus Drolshagen ist mit drei Muttersprachen aufgewachsen: Hochdeutsch, Dräulzer Platt und Wendsche Platt. Die beiden letzteren gehören wie andere plattdeutsche Mundarten auch zur niederdeutschen Sprache. Eine Sprache, die seit dem 19. Jahrhundert immer mehr ausstirbt, da sie lange Zeit als minderwertig im Vergleich zum Hochdeutschen abgetan wurde. Nicht so in Heinz Stachelscheids Familie: „Meine Eltern haben alles dafür getan, dass meine vier Geschwister und ich beide Sprachen lernen: Väterlicherseits das Dräulzer Platt und mütterlicherseits das Wendsche Platt“, erinnert sich der 65-Jährige. „Dadurch war mein Interesse daran früh geweckt.“
In der Staad Draulzen (Stadt Drolshagen) teilt Heinz Stachelscheid seine Faszination für das Dräulzer Platt mit einigen. Er engagiert sich in der „Plattdütse Runde Draulzen“ (Plattdeutsche Runde) im Heimathaus, um die Sprache gemeinsam mit den rund 35 Mitgliedern im Alltag zu sprechen. Bereits 1979 ins Leben gerufen, wird die Runde heute von Gertrud Schneider geleitet. Regelmäßige Zusammenkünfte, in denen überwiegend Dräulzer Platt gesprochen wird, Volkslieder gesungen werden und gemeinsame Ausflüge wie zum 27. Plattdeutschen Tag in Cobbenrode unternommen werden – die Runde will die heimische Mundart lebendig halten.
Auch Walter Wolf besucht die Runde regelmäßig. In seinem neuen Buch „Nu klaffe dou“ (Sag du mal was dazu) schreibt er über das Dräulzer Platt und die Herkunft und Bedeutung von über 120 Familien- und Beinamen in Drolshagen.
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Nach Angaben des Niederdeutschsekretariats sprechen heute noch um die zwei Millionen Menschen Plattdeutsch. Darunter aber vor allem die ältere Generation, wie auch in Drolshagen. Doch Heinz Stachelscheid plant, das Dräulzer Platt durch Kooperationen mit Schulen und Kinderchören vor Ort jung zu halten: „Da mache ich mir große Hoffnung.“
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