Sondern. Großer Jubiläumsabend mit vielen Ehrengästen: Der St. Siegfried-Schützenverein Sondern übernimmt seit 100 Jahren Verantwortung im Dorf.
Eine lange Reihe von Ehrengästen und Gastvereinen, Glückwünsche und Auszeichnungen und ganz viel Musik samt Großem Zapfenstreich prägten den Kommersabend des St. Siegfried-Schützenvereins Sondern zu dessen 100-jährigem Jubiläum. „Wir feiern ein historisches Jubiläum von unschätzbarem Wert“, begrüßte der Vorsitzende Sebastian Rawe die zahlreichen Gäste in der Biggeseehalle und blickte zurück: Auf das Jahr 1924, als sich „34 tapfere Schützenbrüder von Bigge und Bieke“ entschieden, aus dem Rhoder Schützenverein auszutreten und einen eigenen Verein zu gründen. „Was als mutiger Schritt begann, ist heute eine stolze Tradition, die wir mit Leidenschaft und Hingabe pflegen.“
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Viele Höhen und Tiefen haben die Siegfried-Schützen erlebt. Darunter die Umsiedlung der Ortschaft im Zuge des Baus der Biggetalsperre. 1964 feierten sie das letzte Schützenfest im alten Sondern und ab 1965 im neuen Sondern und seit 1982 in der prächtigen Biggeseehalle, die „Herzstück des Dorfes und Symbol für Tradition und Zusammenhalt ist“, wie Rawe betonte. Vier Jahre nach der Vereinsgründung wurde die erste Vereinsfahne angeschafft und 2007 erneuert. Dazu wurde das alte Lied „Mein Biggetal“ als Festmarsch des Schützenvereins vom örtlichen Musikverein uraufgeführt. „Wir glauben fest daran, dass unsere Verantwortung weit über die Vogelstange hinausgeht, und engagieren uns aktiv in allen Belangen unseres Dorfes und unserer Kirchengemeinschaft. Heute blicken wir mit Dankbarkeit zurück und schauen optimistisch in die Zukunft. Ich danke euch allen für die Treue, das Engagement und die Verbundenheit.“
Schirmherr Bürgermeister Peter Weber gratulierte im Namen der Stadt, der Verwaltung, des Rates und aller Bürgerinnen und Bürger und hielt es mit Thomas Morus, dessen Worte „Tradition ist nicht das Aufbewahren der Asche, sondern das Weitergeben von Traditionen“ die Geschichte der Sonderner Schützen treffend widerspiegeln würden. „Mit Engagement, Kreativität und Mut fördern Sie die Liebe zur Heimat und stärken den Zusammenhalt.“ Landrat Theo Melcher überbrachte die Glückwünsche des Kreises. „Einhundert Jahre zeugen von einem enormen Engagement des Einzelnen und der Gemeinschaft. Unsere Vereine sind unverzichtbarer Teil gelungener Integration aller Mitbürger.“
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Florian Müller (MdB) überreichte die Schiefertafel des Parlamentskreises Schützenwesen und Jochen Ritter (MdL) die Landesehrenplakette, verbunden mit dem Dank für den besonderen Einsatz zum Wohle des Schützenwesens und der Gesellschaft. Auch der Sauerländer Schützenbund ehrte die Sonderner Schützen mit einer Schiefertafel, der Kreisschützenbund mit einer Erinnerungsmedaille. Markus Bröcher, stellvertretender Bundesoberst sowie Kreisoberst, sprach all jenen Anerkennung aus, die den Schützenverein Sondern gestaltet und geprägt haben. Ein solches Jubiläum gebe indes auch immer Anlass für einen Blick in die Zukunft. Entgegen aller Skepsis hätten Schützenvereine ihren festen Platz in der Gesellschaft. Dafür gebe es einige Argumente: „Brauchtum ist nicht starr, vielmehr spricht die lange Geschichte von Unzerbrechlichkeit und ist Beleg für Standfestigkeit. Freude und Freunde geben dem Brauchtum Bedeutung über das Feiern hinaus und stärken die Fähigkeit zu sozialem Handeln. Im Zeitalter der Globalisierung braucht es Haltepunkte. Brauchtum und Traditionen vermitteln Vertrauen und sind die Fleischeinlage im schalen Eintopf der Beliebigkeit.“