Olpe. Beim innovativen ZDI-Roboterwettbewerb in Olpe entwickeln Schüler Lego-Roboter. Über die große Technikbegeisterung von Kindern.

„Warte, ich stelle die Schranke noch richtig ein. Oder ich kann auch die Drehung weiter machen“, hoch konzentriert brütet Paul Rosensprung über seinem Laptop. Der Zwölfjährige tüftelt daran, den Lego-Roboter so zu programmieren, dass er die Aufgaben auf der Spielfeldmatte, die eine „Smart City“ nachstellt, möglichst fehlerfrei absolvieren kann. Angespannt wartet sein Team, allesamt Sechstklässler des Gymnasiums der Stadt Lennestadt, auf sein Go – die erste Runde lief für ihren Roboter gar nicht gut. Doch noch besteht Hoffnung, sich bei den nächsten beiden Durchgängen der Lokalrunde des Roboterwettbewerbs im Kreishaus Olpe gegen die anderen vier Schülerteams durchzusetzen. Es ist der 18. ZDI(Zukunft durch Innovation)-Wettbewerb des Landes NRW, Thema ist diesmal „Smart Cities“ – Städte als Lebensraum der Zukunft.

Programmiert, seit er neun Jahre alt ist: Paul Rosensprung tüftelt am Lego-Roboter. Der Zwölfjährige geht auf das Gymnasium der Stadt Lennestadt.
Programmiert, seit er neun Jahre alt ist: Paul Rosensprung tüftelt am Lego-Roboter. Der Zwölfjährige geht auf das Gymnasium der Stadt Lennestadt. © WP | Sarah Breunig

Bereits im Alter von neun Jahren hat Paul seinen ersten Lego-Roboter zu Hause programmiert und steuerte damit Minispiele über sein Handy. „Es macht mir richtig Spaß, zu sehen, was mit Technik möglich ist. Wenn der Roboter sich genau so bewegt, wie ich es vorher programmiert habe, ist das einfach toll“, erzählt der aufgeweckte Junge mit Begeisterung in den Augen.

Smart Cities großes Thema beim zdi-Roboterwettbewerb

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    Betreut werden er und sein Team von ihrem Lehrer Richard Bloem. Er unterrichtet Mathe und Informatik und nimmt bereits mit der fünften Schülergruppe am Roboterwettbewerb teil. „Das Spannende für die Kinder ist, dranzubleiben und sich durch die Aufgaben durchzubeißen, oft klappt es beim ersten Mal nicht. Dabei lernen die Schülerinnen und Schüler eine hohe Frustrationstoleranz. So ein Wettbewerb fördert auch den Teamprozess und die Fähigkeit, sich selbst zu organisieren“, ist er überzeugt. Seit Mitte Februar hatte er sich mit der Gruppe nach dem Unterricht regelmäßig zusammengesetzt und ihnen Programmieren beigebracht.

    Aus diesem Lego-Setzkasten bauen die Schülerinnen und Schüler ihre Roboter zusammen.
    Aus diesem Lego-Setzkasten bauen die Schülerinnen und Schüler ihre Roboter zusammen. © WP | Sarah Breunig

    Und das so gut, dass die Kinder nun selbst erklären können, wie der Lego-Roboter funktioniert. In ihm steckt ein Minicomputer, ähnlich eines Mikrocontrollers, der mit mehreren Sensoren und Motoren ausgestattet ist. „Wir haben mit der Programmiersprache sämtliche Bewegungen in 0 und 1 übersetzt. Dadurch weiß der Roboter, wie er sich bewegen soll“, erklärt der elfjährige Eliah Hennecke stolz.

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    Auf den für jede Gruppe identischen Spielfeldmatten ist ein Stadtbild der Zukunft aus Lego gebaut – inklusive Wasserstoffbus, Tiny House, Wald und Sägewerk. Die Lego-Roboter müssen so programmiert sein, dass sie in nur zweieinhalb Minuten bestimmte Lego-Objekte verschieben oder transportieren und dabei die Markierungen nicht übertreten. Präzision beim Programmieren ist gefragt, denn der Roboter darf dabei nicht, beziehungsweise nur im Startfeld, berührt werden.

    Franziska Nolte und Clara Heinert vom Gymnasium der Stadt Lennestadt schicken den selbst programmierten Lego-Roboter in den ZDI-Roboterwettbewerb.
    Franziska Nolte und Clara Heinert vom Gymnasium der Stadt Lennestadt schicken den selbst programmierten Lego-Roboter in den ZDI-Roboterwettbewerb. © WP | Sarah Breunig

    ZDI ist das europaweit größte Netzwerk zur Förderung des MINT-Nachwuchses und schreibt den Wettbewerb jährlich für mehr als 1000 Schülerinnen und Schüler in NRW aus. „Wir wollen die Kinder durch den Wettbewerb spielerisch und niedrigschwellig an Informatik heranführen“, sagt Carla Hömberg, ZDI-Netzwerkkoordinatorin. Schlussendlich qualifiziert für den Regionalwettbewerb in Meschede am 17. Mai haben sich eine Schülergruppe des Rivius-Gymnasiums Attendorn und ein Team des Gymnasiums Maria Königin aus Lennestadt. Die Siegerteams des Regionalwettbewerbs werden danach am NRW-Wettbewerb in Mülheim an der Ruhr im Juni teilnehmen.

    Trotz ihrer Bemühungen überzeugte der Lego-Roboter von Paul und seinem Team die Jury auch in den weiteren Runden nicht vollends. Gewonnen haben höhere Klassenstufen mit mehr Programmiererfahrung. „Die anderen sind ja auch schon viel älter als wir“, lässt er sich nicht unterkriegen. An seinem Traum, nach der Schule Informatiklehrer zu werden, hält der Zwölfjährige weiterhin fest.

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