Ottfingen/Wenden. Vor wenigen Wochen kommt es in Ottfingen an einem schmalen Verbindungsweg zu einem heftigen E-Bike-Unfall. Anwohner sind in großer Sorge.
Vor knapp zwei Wochen ereignete sich zwischen den Straßen „Am Knippstein“ und „Breites Tor“ in Ottfingen ein schwerer E-Bike-Unfall. Auf einem schmalen Verbindungsweg krachten zwei Fahrradfahrer zusammen – mit ernsthaften Folgen für einen 63-Jährigen. Der schlimme Unfall ist jedoch bei Weitem nicht der einzige Vorfall, der sich in den letzten Jahren auf dem schmalen Verbindungsweg zugetragen hat. Besorgte Anwohnerinnen hoffen, dass sich schleunigst etwas an der Situation verändert.
Große Sorge im Umfeld
Für die Anwohnerinnen Karin S. und Maria P.-G. war der schlimme Unfall mitten auf dem Verbindungsweg keine große Überraschung. Seit vielen Jahren kämpfen sie für mehr Sicherheit im Wohnbezirk – bislang vergeblich. „Wir haben die größte Sorge, dass noch mehr passiert. Hier muss auf jeden Fall etwas geschehen“, betonen sie. Vielen Fahrrad- und E-Bike-Fahrern sei die besondere Gefahrenlage auf dem schmalen Weg nicht bewusst.
An Ort und Stelle könne das nötige Tempo nur schwer abgeschätzt werden. Die Angst im Umfeld ist groß – vor allem, weil immer mehr junge Kinder im Wohnbezirk leben und gerade das Fahrradfahren lernen. „Wir haben hier eine kinderreiche Straße. Wir haben gerade bei ihnen sehr große Angst. Ich als Mutter nehme meinen Sohn schon immer an die Hand“, beschreiben sie die Gefahrenlage. Und auch für Fußgänger und Hundehalter sei die Situation mit den Fahrradfahrern oft brenzlig, wie eine weitere Anwohnerin erzählt.
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Besonders die Einfahrt Richtung „Knippstein“ sorge für große Probleme. Der Gegenverkehr sei beidseitig nicht einsehbar und auch wenige Meter später könne möglicher Gegenverkehr nur äußerst schwer frühzeitig erkannt werden. Dazu sei die Straße sehr schmal und für zwei sich entgegenkommende Fahrradfahrer nur unzureichend befahrbar. Genau eine solche Situation wurde nun einem E-Biker zum Verhängnis.
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In vielen Fällen werde sich schon bei der Einfahrt zum „Breiten Tor“ nicht an die grundlegenden Verkehrsregeln gehalten. Dies führe immer wieder zu brenzligen Situationen. Ein besonderes Ärgernis ist aus Sicht der beiden Anwohnerinnen das hohe Tempo, das einige E-Biker an den Tag legen. So sei es schon öfter vorgekommen, dass bei der Ausfahrt zur Straße „Breites Tor“ Fahrradfahrer gegen parkende Autos krachten, weil sie die Kurve nicht mehr bekamen und zuvor die Sicht verdeckt war. Bei schönem Wetter sei der schmale Verbindungsweg mehr als gut befahren – viele nutzten die Abkürzung während der Wendschen Runde. „Manchmal habe ich das Gefühl, hier ist mehr Verkehr als auf der Hauptstraße“, verdeutlicht eine Anwohnerin.
Fokus auf Verkehrsregeln richten
Um endlich Abhilfe zu schaffen, fordern die Anwohner die Fahrer eindringlich auf, sich an die Rechts-vor-Links-Regel zu halten und auf das Tempo zu achten. Zudem hoffen beide auf eine Umlaufsperre bei der Einfahrt in den Verbindungsweg, um das teils hohe Tempo (bis zu 30 km/h) zu entschleunigen. Bislang mangelt es an einer wirklichen Regulierung vor Ort. Obwohl der Weg grundsätzlich sehr schmal ist, darf dieser offiziell von Fahrradfahrern genutzt werden. „Wenn man sich das anschaut, könnte man den Eindruck bekommen, dass das Fahrradfahren verboten ist, es ist aber keine Reglementierung vorgegeben“, bestätigt Thorsten Scheen, Pressesprecher der Kreispolizeibehörde Olpe.
Nach dem schweren Unfall kommt Bewegung in die Situation. Ortsvorsteher Ralf Bröcher sieht das Problem vor allem in der manchmal viel zu hohen Fahrgeschwindigkeit. „Wenn man sich an die Begrenzungen hält, kann dort eigentlich nicht viel passieren. Die kommen da mit einem Karacho aus der Kurve“, beschreibt er die Lage. Um das zu ändern, soll es rund um die Gefahrenstelle zu Anpassungen kommen. So ist ein neues Sicherheitsschild an der Einfahrtstelle Richtung Wenden geplant. Die beiden Anwohnerinnen freuen sich über die positiven Entwicklungen: „Wir sind wirklich froh, dass wir gehört wurden und Bewegung reinkommt“, fassen sie zusammen.