Brachthausen. Die 29-jährige Katharina Brüggemann aus Saalhausen ist Friseurin aus Leidenschaft. Sie liebt ihren Traumberuf trotz vieler Vorurteile.
Als kleines Mädchen wollte sie etwas mit Tieren machen, heute ist sie Friseurin oder wie es modern heißt: Hairstylistin. Katharina Brüggemann aus Saalhausen hat ihren Traumjob gefunden. Ein Job, der leider sehr oft geprägt ist von einem negativen Image. „Für einige Menschen bin ich immer noch die Friseuse, was sehr abwertend klingt. Und uns wird immer wieder nachgesagt, dass wir wenig verdienen. Aber die Branche hat sich gewandelt, auch wegen des Fachkräftemangels“, erzählt die 29-Jährige.
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Katharina Brüggemann ist glücklich als Friseurin: „So schlecht verdiene ich nicht.“ Sie erhält Urlaubs- und Weihnachtsgeld und sogar einen Beitrag in die betriebliche Altersvorsorge von ihrer Chefin Anne Jung. In deren Salon in Brachthausen arbeitet die 29-Jährige. In einem modernen, hellen und sehr familiären Salon mit Wohlfühlcharakter. Hier kommen die Kunden hin, um sich verwöhnen zu lassen, für eine neue Frisur oder sogar eine Typveränderung. „Die krasseste Verwandlung einer Kundin, die ich vorgenommen habe, war von hüftlangem Haar zur Kurzhaarfrisur und gleichzeitig von dunkel zu blond. Manchmal möchten die Kunden einfach mal etwas anderes und sind dabei sogar mutig“, berichtet die Friseurin.
Social Media prägt die Branche
Dabei wird die Branche immer mehr geprägt von Social Media. Trends aus Kurzvideos bei Instagram und Tiktok sind vor allem bei den jungen Kunden ganz oben im Kurs. Bei den Jungs sind es aktuell die Dauerwellen. Für die „Alpaka-Frisur“ werden die Seiten kahlrasiert und das Deckhaar in Wickler eingedreht, damit sie nachher gelockt aussehen. Bei den jungen Frauen steht aktuell „Face-Framing“, die Gesichtsumrahmung in heller Farbe angedeutet oder „Curtainbangs“ – ein längerer Pony ohne Übergang – hoch im Kurs.
Bis zu 15 neue Frisuren zaubert Katharina Brüggemann am Tag: „Ich liebe den Umgang mit den Menschen. Es wird nie langweilig und wenn die Kunden am Ende glücklich und zufrieden sind, dann bin ich es auch.“ So wie an diesem Tag, als die Friseurin ihre Stammkundin Steffi aus Hofolpe mit einem Piccolo-Sekt begrüßt. „Ich feiere heute meinen 46. Geburtstag und da lasse ich mich gerne verwöhnen,“ berichtet sie.
Meisterbrief ist das höchste Gut
Nach dem Hauptschulabschluss und einem schulbegleitenden einjährigen Praktikum in einem Friseursalon beginnt Katharina Brüggemann mit 16 Jahren eine dreijährige Ausbildung zur Friseurin: „Es ist mein Traumberuf und ich würde ihn immer wieder erlernen.“ Bald hat sie auch den Meisterbrief in der Tasche. Seit anderthalb Jahren drückt sie wieder die Schulbank und im April stehen die letzten Prüfungen an. „Einen Meisterbrief in den Händen zu halten, ist das höchste Gut im Handwerk. Das wollte ich gerne für mich erreichen“, erzählt die Friseurin, die sich dann „Bachelor Professional im Friseurhandwerk“ nennen darf.
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Als eingefleischter Fußballfan vom 1. FC Köln fährt sie in ihrer Freizeit zu Heim- und Auswärtsspielen und findet so auch mit männlichen Kunden immer das passende Thema. „Gladbach-Fans müssen zwar Angst um ihre Haare haben, bislang hat sich aber niemand beschwert“, lacht die junge Friseurin.
Unternehmenspass
Der Salon – Anne Jung
5 Mitarbeiter, 1 Standort, Branche: Handwerk
Tarif: nein
Arbeitszeit: 39 Stunden/Woche (flexibel)
Arbeitsplatz: Friseursalon
Kooperationen: keine
Benefits: Tankgutscheine, Weihnachts- und Urlaubsgeld
Weiterbildung: regelmäßige Seminare und Messen
Weitere Besonderheiten: betriebliche Altersvorsorge
Der Salon - Anne Jung, Am Höchsten 6, 57399 Kirchhundem, www.dersalon-annejung.de