Lennestadt. Die Stadt Lennestadt investiert weiter in erneuerbare Energien. Aber nicht alle öffentlichen Gebäudedächer bekommen PV-Module.
Trotz aller finanziellen Engpässe will die Stadt Lennestadt am schnellen Ausbau erneuerbarer Energieträger festhalten. Rund 500.000 Euro will die Kommune in diesem Jahr investieren, um weitere öffentliche Gebäude mit Photovoltaik-Anlagen auszurüsten und die Sonnenenergie auf dem Dach einzufangen.
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Sieben Immobilien wurden bereits in den letzten Jahren mit Solarmodulen bestückt. Allen voran das Rathaus in Altenhundem, wo das Dach in mehreren Bauabschnitten ausgerüstet wurde. In den letzten Jahren folgten die Sekundarschule und die Grundschule in Meggen, die Grundschule und die Realschule in Grevenbrück sowie die Grundschulgebäude in Bilstein und Maumke. In diesem Jahr soll endlich auch das Städtische Gymnasium in Altenhundem an das Solarstromnetz gehen. Spätestens, wenn das in die Jahre kommende Blockheizkraftwerk abgeschaltet wird, soll die Schule ihren Strom so weit wie möglich mit Sonnenenergie erzeugen. Der städtische Bauhof an der Thetener Straße soll im Zuge der Neubauarbeiten ebenfalls Solartankstelle werden. Die neuen Lager- und Gerätehallen bekommen ebenso Photovoltaik-Technik auf das Dach montiert wie das Lehrschwimmbecken am Schulzentrum in Grevenbrück.
Mittlerweile haben die Baufachleute im Rathaus auch die Feuerwehrgerätehäuser als geeignete Solarstromquellen entdeckt. Bilstein, Maumke, Oberelspe und Saalhausen werden mit Solarmodulen ausgerüstet. Lange Zeit waren die Dächer der Feuerwehrbehausungen für Photovoltaik tabu, weil diese nicht ganztägig, sondern nur bei Feuerwehreinsätzen bzw. zu Schulungen und Versammlungen genutzt werden. Denn, so Paul Kleffmann, Bereichsleiter Hochbau im Rathaus, mindestens 80 Prozent des erzeugten Stroms müssen am Standort selbst verbraucht werden, nur maximal 20 Prozent dürfen ins allgemeine Stromnetz eingespeist werden. Sonst sei die öffentliche Förderung der Anlagen, immerhin zwischen 60 und 70 Prozent, gefährdet.
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„Die neueren Gerätehäuser haben heute Wärmepumpen, die mit Strom angetrieben werden, und einen Speicher“, so Kleffmann, deshalb sei die Ausrüstung mit PV-Anlagen nun auch auf den Dächern der Feuerwehrhäuser sinnvoll. Und wer weiß, vielleicht haben die Feuerwehrautos der Stadt irgendwann auch Elektromotoren. Ob demnächst noch weitere öffentliche Gebäude eine Solarenergieversorgung bekommen, ist noch unklar. Dies sei immer eine Einzelfallentscheidung. „Manchmal gibt es statische Probleme, da geht es dann nicht“, erklärt Experte Paul Kleffmann.
Keine Förderung für Privathäuser
Ein neues PV-Förderprogramm für Privathaus-Besitzer wie in den letzten zwei Jahren wird es diesem Jahr nicht geben. Diese freiwillige Leistung fällt dem Sparzwang der Stadt zum Opfer. In den letzten beiden Jahren waren die Förderprämien nur wenige Stunden nach der Freischaltung vergriffen. Nach dem Solarkataster der Stadt sind rund 55 Prozent der 15.225 Gebäude im Stadtgebiet geeignet, um den umweltfreundlichen Strom vom Dach abzuzapfen.