Olpe. Diese Einrichtung fehlt und wäre doch so wichtig. Nicht nur der Naturschutz, auch die Fachbehörde will sie. Ein Kommentar von Jörg Winkel.
Was kein Bauer mag, ist der pensionierte Oberstudienrat mit Ehrenamt im Naturschutzverein, der mit erhobenem Zeigefinger den Güllewagen im Blick hat und dem Bauern klarmachen will, dass er da gerade Umweltfrevel betreibt. Und was der engagierte Naturschützer fürchtet, ist der vorsintflutliche Landwirt, der auf neue Erkenntnisse pfeift und alles so macht, wie es immer gemacht wurde. Beide Sorten von Feindbildern gibt es auch im wahren Leben, und beide sorgen dafür, dass die jeweils andere Seite so unterschiedliche Einstellungen zu einer Biologischen Station hat. Im Kreis Olpe war eine Station in Vorbereitung, in der beide Seiten, Nutzer wie Schützer, auf Augenhöhe einander gegenübersitzen und fachlich moderiert zu Ergebnissen gekommen wären, die letztlich allen nützen. Dass die Ablehnung nach dem so hoffnungsvollen Start letztlich darauf fußt, dass die CDU-Kreistagsfraktion sich ihre Meinung bei drei Landwirten aus eigenen Reihen statt bei der Fachbehörde holt, ist äußerst schade und einseitig. Ich hoffe, die Initiatoren lassen nicht nach und sorgen – notfalls am Kreistag vorbei – dafür, dass zwischen dem Kreis Olpe und allen anderen Kreisen im Land Gleichstand besteht. Denn das Artensterben ist bereits Realität und für den Kiebitz kommt jede Hilfe zu spät. Er gilt im Kreis Olpe seit kurzem als ausgestorben.