Kreis Olpe. Der Hündin wurden nach schweren Krebserkrankungen nur noch wenige Wochen gegeben – ein halbes Jahr später ist sie in der Form ihres Lebens.

Seit über einem Jahr hat die todkranke Hündin Adele in einer Pflegestelle eine neue Heimat gefunden – bei der Übernahme wurden dem Schäferhund wegen vieler Metastasen im Körper nur noch wenige Monate Lebenszeit gegeben. Über ein halbes Jahr später ist die Zehnjährige in der Form ihres Lebens und wie durch ein Wunder gibt es auch medizinische Fortschritte.

Hündin in ganz schlechter Verfassung

Nachdem ihr früherer Besitzer im hohen Alter verstorben war, nahm die hinterbliebene Familie Adele bei sich auf. Adele verbringt ihren Alltag in einer tristen Hundehütte im Garten und bekommt täglich deutlich zu viel Futter – wodurch sich die körperliche Verfassung immer weiter verschlechtert. Sie sei regelrecht verkümmert, erzählt Elke Stellbrink, die 1. Vorsitzende des Tierschutzvereins Olpe. Und weiter: „Der Hund war in einem ganz schlimmen Zustand. Bevor sein Herrchen gestorben ist, war die Welt noch in Ordnung. Als sie dann bei den Kindern war, ging es stetig bergab.“ Aufgrund des desolaten Zustands greift der Tierschutzverein ein und bringt Adele im Olper Tierheim unter.

Zu allem Übel stellt sich bei der tierärztlichen Untersuchung heraus: Adele hat Krebs. Es wurden bösartige Tumore an der Scheide entdeckt und auch in der Milz gab es den Verdacht, dass sich dort Tumore entwickelt haben könnten. Überall hatten sich weitere Metastasen gebildet. Auch ihre Nierenwerte waren schlecht. Mit einem derartigen Krankheitsbild schien klar, dass die tapfere Hündin nicht mehr lange überleben kann, doch wie durch ein Wunder hat sich das Bild gedreht.

Neues Lebensglück in Pflegestelle

Das Tier hat nach der Übernahme ins Olper Tierheim ein neues Lebensglück gefunden. Nachdem das Tierheim lange Zeit nach einem neuen Zuhause für das todkranke Tier gesucht hatte, fand sich schließlich eine neue Pflegestelle. Und hier blüht Adele bis heute auf: „Sie kriegt dort viel Zuneigung und versteht sich prächtig mit einem Rüden, sie wird tierärztlich überwacht und die Pflegestelle kümmert sich generell sehr um sie“, berichtet Elke Stellbrink, die maßgeblich an der Suche nach einem neuen Halter beteiligt war. Das neue Umfeld tut Adele sogar so gut, dass sie innerhalb eines halben Jahres 17 Kilogramm „abgespeckt“ hat. Und auch aus medizinischer Sicht ist es überraschend zu deutlichen Verbesserungen gekommen.

Fakt ist: Wäre sie damals im Hüttenverschlag geblieben, wäre sie jetzt tot.
Elke Stellbrink, 1. Vorsitzende Tierschutzverein Olpe

Fast wie ein Wunder: Krankheitsbild verbessert

Wie durch ein Wunder haben sich die vielen Metastasen zurückgebildet. Die 1. Vorsitzende hätte selber kaum noch mit einem solchen „Turnaround“ gerechnet, umso glücklicher ist sie über die Entwicklung: „Das Tier hatte überall Krebsgeschwülste. Ohne unsere Hilfe wäre sie schon lange nicht mehr am Leben. Fakt ist: Wäre sie damals im Hüttenverschlag geblieben, wäre sie jetzt tot“, ist sie froh, dass es ganz anders gekommen ist.

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Bei aller Freude über die Entwicklung weiß Stellbrink aber auch, dass es im höheren Hundealter immer ganz schnell gehen kann. Das Krankheitsbild könne sich auch wieder in die andere Richtung bewegen. Unter den deutlich besseren Lebensbedingungen seien jedoch die Chancen auf eine Beibehaltung des Status quo deutlich größer als zuvor. Aktuell ist der Umgang mit dem Krebs für Adele und ihre neue Besitzerin jedoch kein Thema. Schon jetzt ist der nächste gemeinsame Urlaub am Meer gebucht und geplant.