Attendorn/Kreis Olpe. Bisher führte Nezahat Baradari (MdB) den Kreisverband der SPD. Nun steht ihr Sebastian Menn gleichberechtigt zur Seite. Die Gründe.

Es ist eine weitreichende Veränderung der parteiinternen Strukturen, die die SPD im Kreis Olpe auf dem jüngsten Parteitag im Höhlenrestaurant Himmelreich in Attendorn verabschiedet hat: die Schaffung einer Doppelspitze. Wie aus einer Pressemitteilung der Sozialdemokraten hervorgeht, stimmten die anwesenden Delegierten mit breiter Mehrheit (98 Prozent) für diese Satzungsänderung. Für diese gemeinsame Doppelspitze bewarben sich die bisherige Vorsitzende, Nezahat Baradari (Attendorn), und Sebastian Menn (Saalhausen). „In den vergangenen zwei Jahren als Vorsitzende habe ich gemerkt, dass es sinnvoll ist, die vielen Termine auf mehr Schultern zu verteilen. Ich habe daher frühzeitig mit Sebastian gesprochen und er hat seine Bereitschaft

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Entsprechend deutlich fiel auch das positive Votum für die Doppelspitze Baradari/Menn aus, die nun für die kommenden zwei Jahre den Kreisverband anführen und damit auch die großen Herausforderungen – allen voran die Wahlen 2024 und 2025 – angehen werden. Zu stellv. Vorsitzenden wurden Christin-Marie Stamm (MdL) aus Olpe und Manfred Molitor aus Finnentrop gewählt. Als Schatzmeister wurde Michael Moczulski aus Drolshagen in seinem Amt bestätigt, Schriftführerin ist Lea Schneider aus Olpe. Komplettiert wird der Vorstand durch Bildungsbeauftragten Boris Eberlein, den Beauftragten für Öffentlichkeitsarbeit, Wolfgang Langenohl, ,Seniorenbeauftragten Walter Sinzig und die fünf Beisitzer, Manuel Behle, Herbert Märker, Martin Schädler, Vincent Sommerhoff und Christoph Hötte.

Politik soll wieder Spaß machen

Sebastian Menn machte die Agenda der neuen Doppelspitze deutlich: „Wir müssen uns auf vier Bereiche konzentrieren, die uns mittelfristig wieder mehr Profil geben“. So sei die Vermittlung sozialdemokratischer Werte neben der Geselligkeit und der persönlichen Weiterentwicklung der Mitglieder das wichtigste Ziel. Politik solle wieder mehr Spaß machen. Mit einem gestärkten Vorstandsteam soll die inhaltliche Arbeit wieder vermehrt in den Mittelpunkt rücken. Die Sozialdemokraten wollen ihr Zielbild schärfen, konkrete Arbeitspakete ableiten und weiterentwickeln. Schließlich sollen verstärkt neue Mitglieder gewonnen werden, die die Partei über gemeinsame Themen und Werte stärken.

10 Prozent mehr Mitglieder angepeilt

Selbstbewusst geben Baradari und Menn das Ziel aus, in den nächsten zwei Jahren 10 Prozent mehr Mitglieder gewinnen zu wollen. Ein ehrgeiziges Ziel, doch Baradari und Menn geben sich kämpferisch. Sebastian Menn, der auch Vorsitzender des Ortsvereins Saalhausen im Stadtverband Lennestadt ist, hat dieses Ziel in seinem Ortsverein seit Jahresbeginn deutlich übertroffen. „In einer Zeit internationaler Umbrüche mit sozialen und wirtschaftlichen Spannungen ist es die SPD, die weiterhin pragmatische Lösungen mit einem klaren demokratischen Kompass anbietet. Sie ist es auch, die den Populisten mit ihren vermeintlich einfachen Antworten eine verantwortungsvolle sozialdemokratische Politik entgegensetzt“, betonte Nezahat Baradari und dankte dem alten Vorstand für die geleistete Arbeit.

Umrahmt wurde der Parteitag von einer Gastrede von Michael Roth. Der SPD-Bundestagsabgeordnete aus dem benachbarten Hessen ist aktuell der dienstälteste Abgeordnete der Sozialdemokraten (seit 1998 direkt gewählt) und Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses. Er ging in seinem Beitrag vor allem auf die aktuellen außenpolitischen Brandherde ein. Aber auch die Europawahl im kommenden Jahr spielte eine große Rolle. „Für ein gefestigtes Europa ist eine starke Sozialdemokratie wichtig. Daher ist auch die Europawahl im kommenden Jahr so wichtig. Wir werden weiter für unsere Werte einstehen“, so Michael Roth.