Saßmicke. Passanten fanden bei Saßmicke verdächtige Metallteile. Sie entpuppten sich als noch scharfe Granate. Ungewöhnlich: Es war kein Blindgänger.
Dass in den heimischen Wäldern Kriegsmunition gefunden wird, ist auch 78 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs fast Alltag. Bei dem Einsatz, der am Mittwoch im Wald bei Saßmicke nötig war, gibt es aber eine Besonderheit: Die Granate, die dort Spaziergänger entdeckten, lag deutlich erkennbar nicht seit Jahrzehnten im Waldboden, sondern war in jüngster Zeit dort abgelegt worden.
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Die Finder alarmierten die Polizei, diese setzte Christian Hengstebeck in Kenntnis: Dieser ist zwar Chef der Olper Feuerwehr, in solchen Fällen aber als Leiter des Amts 37 (Feuerschutz und Gefahrenabwehr) gefragt. Hengstebeck informierte, nachdem er sich am von der Polizei abgesicherten Fundort davon überzeugt hatte, dass es sich tatsächlich um Kriegsmunition handelt, den Kampfmittelbeseitigungsdienst. Dieser rückte an und nahm das Fundstück vor Ort in Augenschein.
Auf Nachfrage unserer Redaktion erklärte Hengstebeck: „Es war eine schon sehr verwitterte Granate, die vermutlich viele Jahre privat aufbewahrt worden ist. Wir kennen das schon, dass die Besitzer die, um sie loszuwerden, einfach in den Wald werfen.“ Nach ersten Prüfungen handelt es sich um eine 75-Millimeter-Granate aus dem Ersten Weltkrieg. Trotz des optisch angegriffenen Zustands war die Granate noch scharf – und gleichzeitig technisch noch in einem so guten Zustand, dass der Kampfmittelbeseitigungsdienst gegen eine Sprengung vor Ort entschied, sondern das über 100 Jahre alte brisante Fundstück barg und zur Entsorgung mitnahm.