Wenden. In Wenden wird es einen einzigartigen Weg geben. Genauer gesagt einen Erlebnisweg mit acht besonderen Stationen. Das sind die Pläne.

Die Idee zu dem einzigartigen Projekt hatte die UWG. In Wenden soll ein „Bigge Wasserthemen- und Erlebnisweg“ entstehen, so der Gedanke vor einigen Jahren. Das Projekt soll die Gemeinde sowohl für Einheimische als auch für Touristen attraktiver machen. „Wir wollen etwas Besonderes schaffen“, hatte Garten- und Landschaftsarchitekt Joachim Sondermann das Konzept am 6. Mai 2020 im Bau- und Planungsausschuss vorgestellt.

„Still ruht der See“ schien seitdem das Motto in Wenden. Nichts tat sich. Wohl erst durch das mehrfache Nachhaken von UWG-Fraktionsmitglied Ulrich Heinrich kam die Sache mit dem Wasser-Weg wieder in Fluss. Jetzt, über drei Jahre später, stellte Sondermann die aktualisierten Pläne erneut im Bau- und Planungsausschuss vor. „Wir haben verschoben, verändert, dazu geplant und die Kosten ermittelt“, sagte der Landschaftsarchitekt. Auch der Name wurde geändert in „Wendener Wasser Weg“. Es werde ein etwas anderer Themenweg, ein einzigartiges Projekt.

„Wir haben ein Alleinstellungsmerkmal. Der Weg ist für Jung und Alt, für mobile bis weniger mobile Menschen“, informierte Sondermann. Der Weg wird 8,9 Kilometer lang sein mit acht Stationen von der Biggequelle bei Römershagen bis zur Brücke beim Klärwerk in Gerlingen. Alle Stationen befinden sich am Radweg und am Wasser.

Wasser soll plätschern

Praktisch im Dornröschenschlaf liegt die Biggequelle bei Römershagen. „Alles ist sehr zugewachsen und dunkel, es macht einen unfreundlichen Eindruck“, so Joachim Sondermann. Über Steine soll es eine neue Quelleinfassung geben. „Das Wasser soll wieder plätschern. Wir wollen die Quelle wieder zugänglich machen, auch für Rollstuhlfahrer“, erläutert der Landschaftsarchitekt. Alte, morsche Bäume sollen entfernt werden. Es soll einen Ruheort mit Ruhebänken geben.

Weiter führt der Weg zur Eselsweide bei Heid. Hier soll ein freier Blick auf das Quellgebiet geschafft werden. Auch eine Panoramabank wird es geben. Wie an allen anderen Stationen, gibt es auch hier Infos zum Wasser.

Weiter geht es nach Rothemühle zum Areal hinter den neuen Dornseifer-Häusern. Der Wasserbereich soll hier renaturiert werden. „Wir wollen einen neuen Spielplatz schaffen, wo mit Wasser gespielt werden kann“, so Joachim Sondermann. Geplant sind ein überdachter Sandkasten mit Sonnensegel, Klettergerüst und eine große Rondell-Schaukel. Darüber hinaus wird es dort zwei Sitzgruppen geben.

Der Bereich bei der Biggequelle in Römershagen soll auch zu einem Ruheort werden. Hier sind Liegebänke geplant.
Der Bereich bei der Biggequelle in Römershagen soll auch zu einem Ruheort werden. Hier sind Liegebänke geplant. © Privat

Zwei Stationen wird der Weg in Vahlberg haben. Zwischen Radweg und Biggebach soll eine Aufenthaltswiese für Kinder mit einem Sandspielplatz entstehen. Zudem soll die Brücke in Vahlberg verbreitert werden. „Die ist einfach zu schmal, da ist kein Begegnungsverkehr möglich“, so Sondermann. Die 17 Jahre alte Brücke könne dabei weiterverwendet werden, es würden Träger dazwischen gelegt. Die Brücke sei auch gut geeignet, um Krebse zu beobachten.

Beim Museum Wendener Hütte soll es ein funktionierendes Edelstahlmodell eines Hammerwerks, angetrieben durch Wasserkraft, geben. Schulen und Kindergärten würden dort Bachwasseruntersuchungen machen, so Sondermann. Weiter geht es zur Gerlinger Flussaue, wo es um das Thema Hochwasser geht. Siebte Station ist die Elbebach-Mündung. „Die Erlen, die dort stehen, werden entfernt. Es sollen Korbweiden da hin. Es soll Kurse übers Korbflechten geben. Wir wollen die vorhandene Furt und den Weg öffnen. Alles ist zugewachsen“, sagte Sondermann.

Nach 8,9 Kilometern ist das Areal bei der Kläranlage in Gerlingen Endstation. Hier kommen Stellplätze für Fahrräder hin und ein Edelstahlkubus als Sitzbank. „Das ist alles immer noch erweiterbar. Es war sehr wichtig, dass wir Dinge schaffen, die sehr fest und vandalismussicher sind“, betonte Joachim Sondermann.

Fertigstellung in 2026

Und so ist der Zeitplan: In 2024 soll die Planung weiter ausgearbeitet, erste Genehmigungen beantragt und eingeholt werden. Zudem soll das Projekt in der LAG (LEADER) vorgestellt und Fördergelder beantragt werden. Als konkretes Projekt ist die Verbreiterung der Radbrücke Vahlberg vorgesehen. In 2025 ist die Umsetzung der weiteren Stationen geplant. Der Abschluss des Projektes ist in 2026 mit der Umsetzung des Spielplatzes in Rothemühle vorgesehen.

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Die Kosten für den „Wendener Wasser Weg“ schätzt Sondermann auf 571.000 Euro. Einen Großteil davon will die Gemeinde über Fördergelder hereinholen, so Baudezernent Markus Hohmann. „Ich bin positiv überrascht. Das ist ein herausragender Meilenstein, ein Gewinn für die Einwohner der Gemeinde und darüber hinaus“, meinte Ulrich Heinrich (UWG). Gleichzeitig bot er an, mit ins Rad zu greifen: „So eine Anlage braucht auch eine gewisse Pflege. Wenn mal ein Wasserwart gebraucht wird und ich noch fit bin, wenn das fertig ist, stelle ich mich zur Verfügung.“