Grevenbrück. Raumausstatter Robert Schneider aus Grevenbrück wohnt an der B 55. Der Verkehr hat deutlich zugenommen. Was die Schneiders jetzt fordern.
Robert Schneider (75), Raumausstatter in Grevenbrück, wohnt sein ganzes Leben in seinem Elternhaus an der Bundesstraße 55. An reichlich Straßenverkehr, sagt er, sei man da zwar gewohnt. Doch jetzt hat er die Nase voll: „Es ist einfach immer mehr geworden, vielleicht wegen der A 45-Sperrung.“ Morgens früh gehe das schon kurz nach 4 Uhr los: „Wenn ein Lkw mit Anhänger über den Kreisel brettert, ist für uns die Nacht ‘rum.“ Seiner Frau Martina geht es genauso: „In den Sommermonaten kommen ganze Motorrad-Kolonnen die K 7 runter.“
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Schneiders Sohn Matthias (43) wohnt im selben Haus. Er berichtet von einem regelrechten Tuning-Terror: „Es gibt vor allem jüngere Fahrer von PS-Boliden, die hier richtig Gummi geben.“ Einige hätten ein sogenanntes Klappen-Tuning, ein aus dem Fahrerraum abschaltbares Verstärkersystem für den Auspuff: „Wenn die dann Gas geben, knallt das derbe hinten raus.“ Und das vor allem in den Abendstunden, wenn man eigentlich zur Ruhe kommen wolle.
„Raser fahren nicht zum Hochamt“
Auf einen entsprechenden Hinweis habe sich die Polizei zwar mal sonntags morgens an der B 55 postiert, aber: „Das ist ja ein Klientel, das nicht gerade zum Hochamt fährt.“
Dass man den Straßenverkehr aus einer vielbefahrenen Bundesstraße nicht eliminieren oder reduzieren könne, sei ihnen allen natürlich klar, so die Schneiders. Aber: „Es würde uns schon sehr helfen, wenn man den Kreisverkehr anders konstruieren könnte, sagt Seniorchef Robert Schneider. „Die innere Kante, über den fast jeder fährt, sorgt für den Heidenlärm.“ Eine Markierung statt einer Kante müsse doch den gleichen Zweck erfüllen.
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Matthias Schneider hat noch eine weitere Idee, insbesondere mit Blick auf die vielen Schulkinder, die entlang der Bundesstraße in den frühen Morgenstunden unterwegs seien: „Warum richtet man hier nicht eine Tempo 30-Zone ein, wenigstens 300 Meter vom Kreisverkehr in jede der drei Richtungen.“ Ganz in der Nähe gebe es auch zwei Kindergärten bzw. Kindertagesstätten. Schneiders Hoffnung dabei: „Wenn Pkw und Lkw durch eine solche Tempo-30-Regelung langsamer auf den Kreisel zufahren, brauchen sie nicht bremsen und anschließend auch nicht wieder das Gaspedal quälen.“ Auch private Pkw-Fahrer, ärgert sich Matthias Schneider, würden sich hinterm Steuer teilweise gebärden, „als wären sie auf dem Nürburgring.“ Eine weitere Idee: ein Tempo-Smiley: „So ein Gerät hat hier noch nie gestanden. Warum eigentlich nicht?“
Als wir uns das Verkehrsaufkommen ansehen, insbesondere die zahlreichen Lkw, die sich durch den Kreisverkehr quälen, schaut der 75-Jährige wehmütig in die Vergangenheit: „Als Kind konnte ich hier noch über die Straße gehen, ohne nach links und rechts zu gucken.“