Welschen Ennest. Der Dorfverein lädt zur Einweihungsfeier des Großprojekts im Schatten der Kirche. Am 3. Oktober wird ganz groß gefeiert.
In die strahlenden Mienen von Reinhard Hesse, Michael Becker und Eckhard Kramer hat sich an diesem sonnigen Vormittag eine gehörige Portion Erleichterung geschlichen. Nicht verwunderlich. Denn das Vorstands-Trio des Welschen Ennester Dorfvereins hat mit der neuen Bühne am Dorfplatz im Schatten der St. Johannes Baptist ein Projekt abgeschlossen, das in dieser Dimension niemand erahnt hätte: „Die ersten Kostenschätzungen bewegten sich um die 40.000 Euro, am Ende sind es rund 100.000 Euro geworden“, lächelt Vereinsvorsitzender Reinhard Hesse das weg, was der Vereinsspitze so manche Sorgenfalten in den vergangenen Jahren bereitet hat.
Die ersten Planungen begannen schon vor drei Jahren, doch variierende Design-Vorstellungen, Corona, Bürokratie und ein halbes Jahr Wartezeit auf die Baugenehmigung, so Hesse, hätten für unangenehme Verzögerungen gesorgt.
Dorfplatz wurde am 2. Oktober 2016 eingeweiht
Der Welschen Ennester Dorfverein wurde 2015 mit dem Ziel gegründet, sich als Dachverein um die Belange des Dorfes zu kümmern. Schon zur Gründungsversammlung kamen rund 50 Interessierte, Reinhard Hesse ist seitdem Erster Vorsitzender, Michael Becker Stellvertreter, Eckhard Kramer Kassierer und Stephan Baumhoff Schriftführer.
Erstes Großprojekt war der neue Dorfplatz, damals schon mit der Bühne, aber noch mit Segeldach, das sich als nicht wetterfest herausstellte. Der Dorfplatz wurde am 2. Oktober 2016 eingeweiht.
Das neue Bauwerk aus Stahl, Beton und wetterfesten Kunststoff-Platten vermittelt vor allem eines: Solidität und Beständigkeit. Wer sich Fotos der Unterkonstruktion aus der Bauzeit ansieht, kann den Kostenrahmen nachvollziehen. „Das hält auch einen Hurrikan aus“, ist Eckhard Kramer, Kassierer des Dorfvereins, sicher. Der 2. Vorsitzende Michael Becker ist überzeugt, dass der Verein den richtigen Weg eingeschlagen hat: „Die Finanzierung des Projekts ist gestemmt.“ Becker räumt aber auch ehrlich ein: „Es hat Augenblicke gegeben, in denen wir an der Realisierung des Projekts gezweifelt haben.“ Doch das ist „Schnee von gestern“, denn Verbindlichkeiten stünden trotz der enormen Investition keine in den Büchern des Vereins. Architekt des Projekts war Tobias Hermes (Archifaktur), großes Engagement hat sein Mitarbeiter Daniel Büchte aus Welschen Ennest gezeigt.
Wesentliche Säulen dabei waren Fördermittel aus dem Dorferneuerungsprogramm des Landes NRW, der Diözese Paderborn (die Pfarrgemeinde ist Besitzer der Liegenschaft), eine erfolgreiche Crowd-Funding-Aktion der Volksbank im Sauerland und private Sponsoren. „Rund 30 Prozent des Kostenvolumens ist von privaten Spendern getragen worden“, lobt Reinhard Hesse.
Jetzt richten sich die Blicke auf die bevorstehende Eröffnung der 35 Quadratmeter großen Bühne inklusive rückwärtigem Technik- und Lagerraum.
Dabei wird es am kommenden Sonntag bereits eine „Voreinweihung“ geben – im Rahmen der Open-Air-Erntedankmesse auf und vor der neuen Bühne: „Die Messe beginnt um 10.30 Uhr“, klärt Reinhard Hesse auf, mit einem, „anschließenden geselligen Beisammensein.“
Los geht es um 11 Uhr
Die große Einweihung steht dann für Dienstag, 3. Oktober, dem Tag der deutschen Einheit, auf dem Terminplan im Rahrbachtal. Los geht es um 11 Uhr mit einem musikalischen Frühschoppen, bei dem die Original Rahrbachtaler Musikanten für wohltönende Unterhaltung sorgen. Einige Festreden – u. a. von Kirchhundems Bürgermeister Björn Jarosz und CDU-MdL Jochen Ritter – sowie die erste offizielle Amtshandlung des neuen Pfarrers Johannes Sanders, der die Bühne weihen wird, bilden den Beginn des Festtages. Eine Hüpfburg für die Kleinen, Bratwurst und Flammkuchen sowie das eine oder andere Pils oder das Glas Riesling runden das Angebot ab. Eine kleine Spende für die Musiker ist willkommen.