Olpe/Westernohe. 154 Teilnehmer kamen aus Deutschland und Österreich in Westernohe zusammen, um das Jubiläum des Olper Pfadfinderstamms zu feiern.
154 Pfadfinderinnen und Pfadfinder, Ehemalige und Angehörige aus Olpe trafen sich jetzt auf dem Bundeszeltplatz der Deutschen Pfadfinderschaft St. Georg (DPSG) in Westernohe (Westerwald), um das 50-jährige Bestehen des Olper Stamms der DPSG zu feiern, der den Namen „Vinzenz Pallotti“ trägt. Die Teilnehmer reisten aus allen Teilen Deutschlands und sogar aus Österreich an.
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In der Jubiläumsfeier in der großen Arena des Bundeszentrums berichtete der Gründungsvorsitzende von 1973, Andreas Watzek, wie alles aus einer Ministrantengruppe im damaligen Pallottihaus entstand und brachte seine Freude und seinen Stolz zum Ausdruck, dass dieses Engagement der Pfadfinder in Olpe bis heute so kontinuierlich und sehr erfolgreich fortgeführt wurde. Der anschließende Festgottesdienst mit der Pfadfindergemeinde wurde vom ehemaligen Kuraten Pater Willy Sytko und den Pallottinerpatres Norbert Hannappel und Lothar Fox geleitet, die eigens aus Salzburg und Limburg angereist waren. Dabei wurde besonders der verstorbenen Kuraten, den Patres Bernd Hartwig und Hubert Merschbrock, gedacht.
Mit großem Engagement hatten schon ein Jahr zuvor die vielfältigen Vorbereitungen für das Jubiläumswochenende begonnen. Es wurden Einladungen geschrieben, ehemalige Pfadfinderinnen und Pfadfinder „aufgetrieben“ und ein vielfältiges Programm für Alt und Jung geplant. So gab es am Nachmittag neben Präsentationen und Filmen ein großes Aufgabenspiel, bei dem Wettkampffieber zwischen den teilnehmenden Gruppen ausbrach. Beim großen Campfire am Samstagabend forderten die vier nach Alter gestaffelten Altersstufen Wölflinge, Jungpfadfinder, Pfadfinder und Rover zu verschiedenen Aktionen auf: von Quizfragen bis hin zum Wettkampf pfadfinderischer Tätigkeiten. Die Abende klangen romantisch mit Gitarre und Gesang am Lagerfeuer aus.
Drei Generationen
Beim Jubiläumswochenende in Westernohe blickten Aktive wie Ehemalige auf die lange gemeinsame Stammesgeschichte zurück, die teilweise Generationen umspannt. Auf Bildern und Videos aus 50 Jahren Geschichte des Stammes Vinzenz Pallotti erkannte etwa eine Pfadfinderleiterin ihren Vater in Pfadfinderkluft und mit einem Stammesbanner. Auch ihre Tochter ist heute bei den Olper Pfadfindern. Andere ehemalige und aktive Pfadfinderinnen und Pfadfinder erinnerten sich an gemeinsame Zelt- und Wanderlager in ganz Europa; an anstrengende Wanderungen im Gebirge, Kanutouren in Schweden und Begegnungen mit Pfadfindern aus der ganzen Welt bei den Jamborees (Weltpfadfindertreffen) in Kanada, Thailand, England und Korea.
Der Stamm Vinzenz Pallotti Olpe hat aktuell 74 aktive Kinder und Jugendliche, zwölf ehrenamtliche Leiterinnen und Leiter sowie zahlreiche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie eine große Zahl Ehemaliger, die dem Stamm nach wie vor verbunden sind und ihn aktiv unterstützen. Der Stamm gehört dem BDKJ an. Mit dem Pfadfinderstamm Vinzenz Pallotti Olpe waren seit 1973 jedes Jahr bis zu vier Olper Kinder- und Jugendgruppen auf Sommerlagern national und international unterwegs. Insgesamt organisierte die DPSG Olpe über 150 Ferienfreizeiten für Kinder und Jugendliche aus Olpe und Umgebung.
Enger Kontakt zu Pallottinern
Die religiöse und spirituelle Dimension wurde in der Vergangenheit sehr stark von den Pallottinern geprägt und gefördert. Nach dem Weggang der Pallottiner aus Olpe wird nun das religiöse Leben von ausgebildeten Laien-Kuraten verantwortet, aber enger Kontakt zu den Pallottinern besteht weiterhin. Pfadfinderisches Leben in Olpe gab es bereits seit 1950. Nach dem Krieg fanden sich junge Leute aus Olpe und Umgebung und gründeten den ersten Stamm „Widukind“, der bis Ende der 1960er-Jahre existierte. Die Messdiener des Pallottihauses hatten sich 1973 entschieden, ihre Gruppenarbeit innerhalb der Pfadfinderschaft weiterzuführen. Am 1. April 1973 wurde der Stamm im Pallottihaus gegründet. Initiator war Pallottinerpater „Pit“ Borinski, der der erste Kurat wurde.