Attendorn. Der Alte Markt in Attendorn soll etwas Grün bekommen – in Form von mobilen Pflanzkübeln. Ein Muster steht jetzt in Sichtweite des Rathauses.
Immer mal wieder sieht sich die Attendorner Stadtverwaltung dem Vorwurf ausgesetzt, beim millionenschweren Umbau der Innenstadt zu wenig Grünflächen geplant zu haben. Ein Beispiel ist der Alte Markt. Das Problem hier: Der Platz vor dem Südsauerlandmuseum mit dem kleinen Brunnen dient regelmäßig der Durchführung von Veranstaltungen, zuletzt stand hier während des Stadtfestes noch eine Bühne. Viel Platz für die Anpflanzung von Bäume ist daher nicht.
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Insofern soll nun ein Kompromiss für ein bisschen mehr Grün auf dem Platz sorgen. Auf Antrag der beiden Fraktionen SPD und UfA (Union für Attendorn) wird die Stadt eine Handvoll mobile Blumenkübel kaufen und diese auf dem Platz verteilen. Der Vorteil: Wenn die Veranstaltungsfläche wieder genutzt wird, zum Beispiel für den Weihnachtsmarkt, können die Kübel zur Seite gefahren werden. Ganz zur Freude der beiden Fraktionen, die in einem Änderungsantrag zum diesjährigen Haushalt zwecks klimatischer Umfeldverbesserung der Innenstadt schrieben: „Nach dem erfolgreichen und überaus positiven Umbau der Innenstadt wird oftmals argumentiert, dass insbesondere der Bereich Alter Markt und Kirchplatz zu wenig Grün enthält.“ Das wird sich bald ändern.
Beschädigte Lieferung
Ein mobiler Musterkübel steht zur Anschauung am Rande des Rathausvorplatzes im Einmündungsbereich zum Neumarkt. Die Außenschale besteht aus Mazagan-Holz, der Innenbehälter aus verzinktem Stahlblech. Der Kübel ist 1,37 Meter lang wie breit. Bepflanzt ist er mit einer Blutpflaume in Dachform, allerdings nur zur Veranschaulichung. Tiefbauamtsleiter Manuel Vogt schreibt in einer Mail an die Fraktionsvorsitzenden, die unserer Redaktion vorliegt: „Im Bereich Alter Markt sollen Bäume unter anderem als Schattenspender dienen. Eine Bepflanzung mit blättertragenden, grünen Bäumen ist vorgesehen.“ Eigentlich hätten sich die Stadtverordneten und alle Bürger schon viel früher ein Bild von dem Kübel machen sollen, doch die Stadt musste die Lieferung eines ersten Musterkübels aufgrund von Beschädigungen zurückschicken und auf eine weitere Lieferung warten.
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Aus Sicht des Baubetriebshofes sei das ausgestellte Modell für das „Tagesgeschäft so gebräuchlich“, zumal die städtischen Mitarbeiter zwei zusätzliche Stahlprofile unter dem Kübel angebracht haben, „um eine Langlebigkeit trotz eines möglicherweise mehrfachen Umsetzens sicherzustellen“, so Vogt weiter. Anders ausgedrückt: Ein Gabelstapler kann die Kübel somit von A nach B setzen.
Französischer Hersteller
Hersteller des Kübels ist die Firma Area aus Frankreich. Die Kosten pro Pflanzkübel betragen inklusive Unterbauverbesserung und Bepflanzung rund 3500 Euro.
Sollte sich kein Widerstand aus der Politik regen, würde die Verwaltung zeitnah die Bestellung weiterer mobiler Pflanzkübel in Auftrag geben. Wenn alles nach Plan läuft, könnten die Kübel dann im Frühjahr kommenden Jahres auf dem Alten Markt aufgestellt werden und dem Platz ein bisschen Grün verpassen.