Wenden. Die Gesamtschule Wenden soll zu einem Lern- und Kulturzentrum werden. Mit den Bürgern wird ein Konzept erarbeitet.

Es ist das größte Projekt in der Geschichte der Gemeinde Wenden. Die Gesamtschule soll in ein Lern- und Kulturzentrum (LuK) umgewandelt werden. Nachdem die Gemeinde von der Regionale bereits einen Stern erhalten hatte, war die Verwaltung beauftragt worden, den zweiten Stern für das Leuchtturmprojekt in der südlichsten Kommune des Kreises Olpe zu ergattern. „Was am Schulzentrum Wenden entstehen soll, wäre im ländlichen Raum in Deutschland bisher einzigartig: Die Gesamtschule soll zu einem offenen Lern- und Kulturzentrum werden. Dafür wird mit den Bürgern ein Konzept erarbeitet“, so der Kreis Olpe. Den ersten Stern und damit die Auszeichnung als „herausragende Idee“ hatte Landrat Theo Melcher vor zwei Jahren an Bürgermeister Bernd Clemens überreicht. Am Dienstagabend war das einzigartige Projekt erneut Thema im Ausschuss Bildung und Soziales.

Fünf Bausteine

Das Lern- und Kulturzentrum fußt auf fünf Bausteinen: Lernen, Kultur, Wirtschaft, Sport und Begegnung. Rund um diese Themenfelder sollen an der Gesamtschule neue Veranstaltungsformate und niedrigschwellige Angebote entstehen für jede Altersstufen, Kulturen und soziale Schichten. Fitness-Checks des Sportvereins, Ausstellungen in der Aula, Karrieremessen mit heimischen Unternehmen – alles das und mehr könnte es künftig in der Schule geben. „Die Gesamtschule könnte damit zu einer guten Stube für Bildung, Kultur und die ganze Gemeinde werden“, so der Kreis Olpe.

Vertreter aller 97 Vereine in der Gemeinde Wenden, Politiker und Verwaltungsmitarbeiter seien zur Auftaktveranstaltung zum Lern- und Kulturzentrum am 23. August gekommen, berichtete Nina Stahl, Fachdienstleiterin Bildung und Soziales bei der Gemeinde Wenden, im Ausschuss. Auch das Büro „Startklar“ sei dabei gewesen, das die Gemeinde schon beim ersten Stern unterstützt habe und jetzt auch Begleiter auf dem Weg zum zweiten Stern sei. Zunächst sei die Resonanz noch mäßig gewesen, so Nina Strahl: „Wir haben aber auch nicht erwartet, dass man uns direkt die Türen einrennt. Das ist noch in den Anfängen. Es muss sich entwickeln.“

Ideen entwickeln

Es gehe jetzt darum, Ideen zu entwickeln“, betonte Nina Stahl: „Es geht um Fragen wie: Was stellt man sich vor? Wie müssen die räumlichen Bedingungen sein? Was könnte entwickelt werden? Wir starten einen Aufruf an alle Vereine.“ Entstanden sei eine Projektgruppe, der bislang Catrin Stockhecke-Meister von der Volkshochschule und Mario Hecken vom Sauerlandtheater angehören. „Diese Gruppe wollen wir durch weitere Vertreter aus den Vereinen aufstocken. Es geht jetzt ein Jahr darum, die inhaltliche Zielsetzung zu formulieren. Wie können wir uns auf den Weg machen? Welche Fördermittel tun sich am Horizont auf“, so Nina Stahl.

Es müsse alles in einen wirtschaftlichen Kontext gesetzt werden, meinte die Ausschuss-Vorsitzende Catrin Stockhecke-Meister (SPD): „Man muss sich Gedanken machen. Brauche ich das noch in fünf Jahren? Es geht um Nachhaltigkeit. Wie wirkt sich das auf die Gastronomie aus, wenn ein Männerchor nicht mehr in der Kneipe probt, sondern in so einem Zentrum? Wir müssen jetzt Fleisch an die Sache kriegen.“

Kämmer Thomas Munschek hob die zentrale Rolle der Bürgerinnen und Bürger bei dem Großprojekt hervor: „Es geht nicht darum, dass die Verwaltung irgendetwas vorgibt und irgendwen beglückt. Es muss aus der Bürgerschaft kommen. Denkbar sind Trägermodelle über Vereine, die das am Standort bespielen.“

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Dies sei auch das Erfolgsrezept in anderen Kommunen, wie das Büro „Startklar“ mitgeteilt habe, so Munschek weiter: „Es ist jetzt wichtig, noch mal die Werbetrommel bei den Vereinen zu rühren, dass möglichst viele Mitstreiter an den Tisch kommen.“