Olpe. Die Stadt Olpe plant ein neues Rathaus. Doch nun hat ein wichtiges Planungsbüro gekündigt. Beide Seiten haben Anwälte eingeschaltet.
Ein heftiger Streit unter Fachleuten ist im Zuge des geplanten Rathausneubaus in Olpe eskaliert. Das mit der Planung der Technischen Gebäudeausstattung beauftragte Büro fühlt sich vom Projektsteuerungsbüro zu unrecht schlechter Arbeit bezichtigt. Die Gesellschaft, die unter anderem die Ausstattung des von der Stadt „Bürgerhaus“ genannten neuen Rathauses planen sollte, hat durch ihren Anwalt in einem unserer Redaktion vorliegenden ersten Brief an den Projektsteuerer zunächst „rufschädigendes Verhalten gegenüber unserer Mandantschaft“ moniert: Der von der Stadt beauftragte Projektsteuerer habe im zuständigen Arbeitskreis „das Maß der unprofessionellen Zusammenarbeit überschritten“. Der Projektsteuerer habe wahrheitswidrige Behauptungen über das Planungsbüro verbreitet, unter anderem, dass dieses seinen vertraglichen Verpflichtungen nicht nachkomme und damit den Rathausneubau verzögere. In einem zweiten Schreiben der Anwaltskanzlei hat das Büro dann die Kündigung der Verträge „aus wichtigem Grund“ gekündigt.
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Die Kündigung bezieht sich unter anderem auf die Fachplanung für die technische Ausrüstung mit Gebäudeleittechnik, Elektrotechnik sowie Heizung/Lüftung/Sanitär. „In Besprechungen, die eigentlich zur Klärung und Lösung der Sachlage dienen sollen, besteht unserer Mandantschaft gegenüber ein respektloser und wiederholt cholerischer Umgang seitens des Architekturbüros und der Projektbeteiligten der Kreisstadt Olpe. Eine konstruktive Zusammenarbeit wurde daher fortwährend torpediert“, so die Anwaltskanzlei.
Stadt übt in Vorlage Kritik am Büro
In der Tat ist in der Beschlussvorlage der Stadt zum bevorstehenden Bauausschuss unter anderem zu lesen, der Prüfbericht weise für den Planungsstand der Technischen Gebäudeausstattung (TGA) „zum Zeitpunkt der Prüfung fehlende Unterlagen und zum Teil planerische Mängel aus, sodass es zwingend einer Vervollständigung und finalen Ausarbeitung der Planunterlagen“ bedürfe. Inzwischen nachgereichte und nachgebesserte Unterlagen „können in der vorgelegten Form nicht als Entwurfsplanung im Sinne der Leistungsphase 3 verwendet werden“, darüber hinaus fehle es noch an konzeptionellen Abstimmungen mit der Kreisstadt Olpe als Bauherren. „Insofern ist es erforderlich, den Planungsstand der TGA insgesamt von der feststellenden Beschlussfassung zur Entwurfsplanung auszunehmen, die notwendigen Planungsleistungen zur Finalisierung der Planung zu veranlassen und den notwendigen Beschluss über den Entwurfsplanungsstand der TGA rechtzeitig vor Einstieg in die Ausführungsplanung nachzuholen.“
Stadt um Lösung bemüht
Zur Sache selbst will sich Judith Feldner, Technische Beigeordnete der Stadt, nicht öffentlich äußern. Auf Anfrage unserer Redaktion erklärte sie, auch die Stadt habe sich anwaltlicher Hilfe versichert und sei nun bemüht, eine Lösung zu finden.
Am kommenden Donnerstag treffen sich die Mitglieder des Ausschusses Umwelt, Planen, Bauen zu ihrer nächsten, turnusmäßigen Sitzung. Da der Neubau des Rathauses auf der Tagesordnung steht, wird die Kündigung des Büros hier mit Sicherheit aufs Tapet kommen. Anders als die Sitzungen des Arbeitskreises, ist dieser Termin öffentlich. Sie beginnt um 17 Uhr im Ratssaal.