Wenden. Die Wendener Verwaltung hat eine Umfrage zu den gewünschten Wohnformen gemacht. Die Ergebnisse liegen jetzt auf dem Tisch.

Tiny Houses sind voll im Trend. Gerade auch vor dem Hintergrund explodierender Baukosten sind sie eine echte Alternative, um sich den Traum vom eigenen Heim erfüllen zu können. Die Mini-Häuser machen das Bauen wieder erschwinglich. In Olpe herrscht geradezu Euphorie: 96 Prozent von 737 Befragten in der Kreisstadt fanden das Konzept für Tiny Houses „interessant“. Die Grünen in Wenden sehen dort auch einen Bedarf. Fraktionschef Elmar Holterhof hatte deshalb einen Antrag gestellt, die Tiny-House-Bauweise künftig auf ihre planungs- und bauordnungsrechtliche Umsetzung in Bestands- und Neubaugebieten zu prüfen und gegebenenfalls zu entwickeln.

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Der Bau- und Planungsausschuss beschloss dann in der März-Sitzung, sämtliche Wohnformen in die Abfrage einzubeziehen. Die Ergebnisse liegen jetzt auf dem Tisch und werden im Bau- und Planungsausschuss am 30. August präsentiert.

Im Rahmen der Befragung aktualisierte die Verwaltung auch die Bewerberliste in der Gemeinde. Die Umfrage wurde vom 26. Mai bis 23. Juni durchgeführt. Es wurden 350 hinterlegte Grundstücksinteressenten angeschrieben, wovon 131 die Umfrage beantwortet haben.

Einfamilienhaus ist die Nummer eins

Bei der zentralen Frage nach der gewünschten Wohnform war eine Mehrfachauswahl möglich. Ergebnis: Die mit Abstand meistgewünschte Wohnform ist das Einfamilienhaus mit 127 Nennungen. Besonders hervorzuheben ist, dass 85 von den 127 Nennungen ausschließlich Interesse an einem Einfamilienhaus haben und keine weitere Wohnform in Betracht gezogen wird. Doppel- und Reihenhäuser können als Alternative zu einem Einfamilienhaus verstanden werden, werden jedoch nicht explizit als einzige Wohnform wünscht. „Wohnwünsche für Mehrfamilienhäuser und Tiny-Häuser sind mit je 12 Nennungen äußerst gering einzustufen“, so die Verwaltung in der Sitzungsvorlage. Ewas überraschend: Lediglich eine Bewerbung stellt das Tiny House als einzig in Frage kommende Wohnform dar.

Zudem wurden die Grundstücksgrößen abgefragt. Hierbei zielen 82 Prozent der Bewerbungen auf Grundstücksgrößen von 400 bis 800 Quadratmetern ab. Diese Grundstücksgrößen seien bereits bei den Neubaugebieten in den vergangenen Planungen standardmäßig angeboten worden, so die Verwaltung. Künftig soll aber die Grundstücksgröße um 600 Quadratmeter den Schwerpunkt bilden, da bei Grundstückspreisen ab 150 Euro pro Quadratmeter aufwärts der Trend eher zu moderaten Größen gehen werde.

Favorisierte Ortslagen

Was die favorisierten Ortslagen betrifft, so ist feststellbar, dass vor allem die Allgemeinen Siedlungsbereiche aufgeführt werden. Hierbei handelt es sich um die Ortschaften Wenden/Möllmicke, Gerlingen, Hünsborn und Ottfingen. Dies hängt laut Verwaltung im Wesentlichen damit zusammen, dass viele Bauinteressenten auch eine gewisse Infrastruktur wie Kitas, Schulen, Nahversorgung und ÖPNV vorfinden wollen. Genau diese Entwicklung bilde der neue Flächennutzungsplan ab, der die Wohnflächenbedarfe vorrangig in den Allgemeinen Siedlungsbereiche vorsieht.

Die Verwaltung zieht folgendes Fazit: „Zusammenfassend stellt die aktualisierte Abfrage dar, dass trotz stark veränderter globaler Bedingungen und Kosten bzgl. der Baubranche weiterhin Nachfrage nach Wohnbauflächen in der Gemeinde Wenden besteht. Hinsichtlich der Wohnformen bestätigt die Umfrage die Angebotsplanung der vergangenen Jahre dahingehend, dass weiterhin primär Einfamilienhäuser gewünscht werden.“ In begrenztem Umfang würden Doppel- und Reihenhäuser eine Alternative für Grundstücksinteressenten darstellen.

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Auch die bereits angebotenen Grundstücksgrößen würden der aktuellen Nachfrage auf dem Grundstücksmarkt der Gemeinde Wenden entsprechen. „Tiny-Häuser spielen offenkundig keine Rolle bei den Planungen der Bauinteressenten“, so die Verwaltung.