Brün. Monatelang herrschte Stillstand auf der Baustelle in Brün. Doch jetzt rücken die Bagger an. Das steckt dahinter.

Nach monatelangem Stillstand gibt es endlich Bewegung auf dem Gelände der einstigen Firma Sälzer in Brün. Allerdings wird auch jetzt noch nicht gebaut. Vielmehr ist ein Tiefbauunternehmen damit beschäftigt, Erdaushub, der im vorigen Jahr dort in großem Umfang abgekippt wurde, wieder aufzuladen und wegzufahren. Veranlasst hat dies nicht der Investor, sondern der Kreis Olpe als Untere Bauaufsichtsbehörde. Wie Holger Böhler von der Pressestelle des Kreises auf unsere Anfrage mitteilte, hat der Kreis eine entsprechende Anordnung ausgesprochen. Daraus wird ersichtlich, dass der Investor einer im Dezember getätigten Zusage zum freiwilligen Rückbau nicht nachgekommen ist.

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Zur Vorgeschichte: Nachdem die Firma Sälzer, ein renommierter Hersteller von Schaltgeräten, seinen ursprünglichen Standort in Brün 2020 aufgegeben und den Firmensitz an den Standort der bisherigen Tochterfirma in Rochlitz in Sachsen verlagert hatte, wurde die leerstehende Firma 2021 von einem Investor gekauft und abgebrochen. Sein Ziel: den ehemaligen Industriestandort in ein Wohngebiet mit 18 Häusern umzuwandeln. Der Abbruch erfolgte wie geplant, doch dann rollte Lkw um Lkw an, um wahre Erdmassen auf dem Areal abzukippen. Anwohner gerieten in Sorge, die Kommunalpolitik stellte Fragen. Und statt Häusern wuchs Unkraut aus dem Boden. Zuletzt ging es im Dezember 2022 im zuständigen Fachausschuss der Gemeinde Wenden um das Thema, und es stellte sich heraus: Der Kreis hatte aufgrund einer Beschwerde festgestellt, dass die Anschüttungen weit höher als genehmigt ausgefallen waren.

Zur Qualität des angefüllten Aushubs lässt sich der Kreis so ein: „Das zu beseitigende Material wird entsorgt. Die ordnungsgemäße Entsorgung wird überwacht.“ Bezahlen müsse dies der Verursacher. Nach Abschluss der Arbeiten, so Kreis-Pressesprecher Böhler, sei die Fläche dann nach gültigem Bauplanungsrecht bebaubar.

Mehrfache Versuche unserer Redaktion, mit dem Investor Kontakt aufzunehmen, verliefen ergebnislos. Auch von der Gemeinde Wenden war bezüglich einem möglichen Fortgang der Arbeiten nichts zu erfahren.