Olpe. Eine Frau ist wegen einer ungewöhnlichen Tat angeklagt. Sie soll im KiK-Markt in Olpe gedroht haben, die Frau eines anderen Mannes zu töten.
Es war eine ungewöhnliche Anklage im Olper Amtsgericht. Am 24. September vergangenen Jahres soll eine 40-Jährige zu einem Mann im KiK-Markt in Olpe gesagt haben: „Wenn du es nicht selber tust, schlachte ich deine Frau.“ Aufgrund der vorherigen Geschehnisse hätte die Geschädigte die Drohung ernst genommen, so die Staatsanwältin am Montagmorgen in der Anklage.
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Die 40-Jährige wies die Todesdrohung zurück: „An dem Tag habe ich ihren Ehemann mit der kleinen Tochter gesehen. Ich habe in aller Ruhe mit ihm gesprochen.“ Und weiter: „Ich habe gefragt: Warum erzählt deine Frau überall, wie ich mich kleide? Das geht sie gar nichts an. Ich respektiere das auch, wie sie sich anzieht, mit Schleier, nach islamischer Art. Dann muss sie auch akzeptieren, wie ich mich kleide.“ Auf die Frage von Richter Richard Sondermann, ob sie dem Mann gesagt habe, dass sie seine Frau schlachten würde, antwortete die Angeklagte: „Nein. Wenn ich vorgehabt hätte, ihr Schaden zuzufügen, hätte ich das machen können. Ich sehe sie oft.“
Mann hatte Angst
Der Mann (36) wiederholte vor Gericht indes die Vorwürfe aus der Anklage: „Sie sagte zu mir: Pass auf, wenn du nicht etwas unternimmst, werde ich jemanden beauftragen, sie zu töten, sie zu schlachten. Da habe ich wirklich Angst gehabt, dass sie das macht. Ich bin beruflich unterwegs und nicht immer bei meiner Frau. Ich habe bei der Polizei Anzeige erstattet.“
Die Angeklagte habe ihn damals im KiK-Markt in Olpe gesehen und angesprochen: „Sie sagte mir sofort. Deine Frau steigt oft in Autos bei fremden Männern ein. Sie sagte, ich müsse meine Ehre verteidigen. Dann sagte sie noch, dass meine Frau mit einem Übersetzer zusammen sei. Das war mir bekannt, dass er für sie übersetzt. Ich habe Vertrauen zu meiner Frau.“
„Was denkt er, was ich für ein Interesse habe, seine Frau umzubringen? Ich habe keine Zeit für solche Sachen, ich bin ja immer am Arbeiten“, betonte die 40-Jährige. Die 36-Jährige, die damals im Auto vor dem KiK-Markt auf ihren Mann gewartet hatte, berichtete jedoch ebenfalls: „Mein Mann kam zurück und sagte, sie habe gesagt, dass er mich umbringen soll.“
Die Angeklagte ist mehrfach wegen Diebstahls geringwertiger Sachen sowie einmal wegen Erschleichung von Leistungen vorbestraft. Bei der Tat stand sie zweimal unter laufender Bewährung. Dennoch bescheinigte ihr die Bewährungshelferin eine gute Sozialprognose. Die Zusammenarbeit mit der Angeklagten sei gut, sie habe seit November 2022 eine Teilzeitbeschäftigung und seit ein paar Monaten eine eigene Wohnung: „Sie hat nach Jahren das Flüchtlingszimmer verlassen.“
500 Euro Geldbuße
Vor diesem Hintergrund regte die Staatsanwältin eine Einstellung des Verfahrens bei Zahlung von 500 Euro Geldbuße an. Zudem solle sich die Angeklagte aber ernsthaft entschuldigen und erklären, dass von ihr keine Gefahr mehr ausgehe. „Entschuldigung“, meinte die Angeklagte lapidar, wobei der Richter sie ermahnte, das Ehepaar im Gerichtssaal dabei auch anzuschauen. Zu Sondermanns Frage, ob sie der Frau noch nach dem Leben trachten würde, meinte die Angeklagte erneut: „Entschuldigung.“
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Dazu sagte der Richter: „Das haben wir jetzt schon ein paar Mal gehört. Beabsichtigen Sie, die Frau zu töten? Antwort: „Nein.“ Der Richter stellte das Verfahren dann ein mit der Auflage, 500 Euro an „Frauen helfen Frauen“ zu zahlen.