Lennestadt. Nach dem Scheitern der Wendener „Ruttenberg“-Pläne ließ die Lennestadt prüfen, wo sie Unternehmen Platz anbieten kann. Eine Fläche sticht hervor.

Es war ein herber Schlag für die Verantwortlichen der Gemeinde Wenden, als die Planungsbehörden klarmachten, dass das von vielen für sicher erachtete interkommunale Gewerbegebiet „Ruttenberg“ nicht verwirklicht werden dürfe. Auch weit darüber hinaus zog diese Entscheidung Kreise; unter anderem die Industrie- und Handelskammer Siegen setzte zahlreiche Hebel in Bewegung, um das Ruder herumzureißen – vergeblich. Doch hat der Vorgang, jahrelang auf ein vermeintlich sicheres künftiges Gewerbegebiet zu setzen und dann mit leeren Händen dazustehen, im gesamten Kreis Olpe die Verantwortlichen handeln lassen. Am Dienstag war es Thema im Lennestädter Ausschuss für Klimaschutz, Umwelt, Stadtentwicklung und Bauen.

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Bürgermeister Tobias Puspas (CDU) informierte die Ausschussmitglieder darüber, dass im Nachgang zum „Ruttenberg“ alle Kommunen gemeinsam mit dem mehrfach damit befassten Planungsbüro Dr. Jansen aus Köln ihren Gewerbeflächenbedarf geprüft und nach Möglichkeiten gesucht hätten, diesen vor Ort zu decken. Für die Lennestadt sei ein Bedarf von 38 Hektar festgestellt worden. Priorität 1 genieße die Erweiterung der Flächen im Bereich der ehemaligen Kaserne in Oedingen, dort seien 19 Hektar zu realisieren. Weitere rund 6 Hektar könnten im Bereich Gabeul nahe dem kommunalen Bauhof bei Trockenbrück und Theten geschaffen werden, dies verfolge die Stadt mit Priorität 2, ebenso Flächen im Bereich Germaniahütte. Priorität 3 gelte für den stillliegenden Steinbruch von Rheinkalk bei Sporke, so Puspas. „Und dann haben wir natürlich noch die Wilhelmshöhe, aber das ist allen klar, dass das nur interkommunal zu regel wäre“. Allein die Größe von 28,5 Hektar und die schwierige Anbindung in Verbindung mit dem nötigen „massiven Eingriff in die Natur“ stelle diesen Plan in der Prioritätenliste weit nach hinten, gelte aber, im Auge gehalten zu werden.

Bereits verfügbar ist Fläche in Saalhausen: Und dafür fiel im Ausschuss einstimmig der Beschluss, einen Bebauungsplan namens „Tracto-Technik“ in Angriff zu nehmen. Das gleichnamige Unternehmen hatte im Juli beantragt, für ihre Betriebsflächen in Saalhausen besagten Bebauungsplan aufzustellen. Auf ihm gehörenden Flächen südlich der Winterberger Straße in Saalhausen stehen bereits zwei Gebäudekomplexe: das Werk 1 mit einer Nutzfläche von rund 10,000 Quadratmetern sowie ein Bürogebäude mit weiteren 1000 Quadratmetern sowie die ehemalige Firma Tüschen & Zimmermann, rund 2700 Quadratmeter groß und schon länger von Tracto-Technik genutzt. Auf zwei bislang unbebauten Flurstücken entlang der Lenne und einem Flurstück an der Winterberger Straße sollen weitere Gebäude für Produktion und Verwaltung gebaut werden. Die Größe des Plangebietes beträgt fast 40.000 Quadratmeter. Die Fraktionen waren sich einig: Dem Unternehmen müsse geholfen werden, den dringend benötigten Platz für Entwicklung und Produktion herzustellen. Bürgermeister Puspas betonte, wie positiv es zu werten sei, dass die Firma besonderen Wert darauf lege, mit allen Standorten in Lennestadt zu bleiben.