Wenden. Christoph und Marion Warnke lernten sich 1973 am Stand vor dem Weißen Rössl kennen. Aus Florida kommen sie jetzt wieder zur Kirmes.

Es war der schönste Moment im Leben von Christoph Warnke. Es war der Moment, in dem er die Liebe seines Lebens kennenlernte. Und dieser Moment war am Sonntag, 12. August, 1973 - vor 50 Jahren auf der Wendener Kirmes. „Wie fast jedes Jahr besuchte ich die Wendener Kirmes. Ein paar Freunde und ich hatten, wie üblich, vereinbart, am späten Nachmittag am Stand vor dem Weißen Rössl anzustoßen. Dabei fiel mir sofort eine wunderschöne, blauäugige junge Frau, die dort mit Bekannten war, auf. Ich überwand meine Scheu, sprach diese faszinierende Person an, und es war Liebe auf den ersten Blick“, sagt der gebürtige Wendener im Gespräch mit dieser Redaktion.

Nach der Kirmes habe man sich damals wieder verabredet, so Christoph Warnke: „Nach einigen Treffen haben wir schon von Verlobung gesprochen. 18 Monate später haben wir dann in der Wendener Dörnschlade geheiratet und sind seitdem unzertrennlich.“ Der 69-Jährige und seine Frau (67) leben seit 25 Jahren in Florida und werden bei der Wendschen Kärmetze am kommenden Wochenende ihr außergewöhnliches Jubiläum feiern. „Wir freuen uns sehr darauf, nach langer Zeit gemeinsam die Wendener Kirmes zu genießen. Wir werden natürlich am Sonntag um 15 Uhr mit Familie und Freunden am Bierstand vor dem Weißen Rössl auf das 50. Jubiläum des Kennenlernens anstoßen und viele Fotos machen“, erzählt der 69-Jährige. Wann er das letzte Mal bei der Kirmes war, weiß er nicht mehr so genau: „Das muss aber schon mindestens 25 Jahre her sein.“

Karriere als Hotelmanager

Christoph Warnke wuchs in Wenden auf und besuchte dort die Grundschule: „Ich bin ein echter Wendener Junge. Ich habe es geliebt, jedes Jahr zur Wendener Kirmes zu gehen.“ Nach dem Abschluss der Mittelschule in Olpe absolvierte er eine Ausbildung zum Hotelkaufmann im Hotel Bergischer Hof in Bonn. Danach schloss er die Hotel-Wirtschaftsfachschule Dortmund als Hotel-Betriebswirt ab und studierte Wirtschaftswissenschaften an der Uni Siegen, wo er seinen Abschluss als Diplom-Kaufmann machte. Anschließend machte er Karriere als Hotelmanager in verschiedenen Orten, wie Frankfurt, Berlin, Antalya, in der Karibik und in Florida.

Christoph und Marion Warnke im Jahr 1973, als sie sich bei der Wendschen Kärmetze kennenlernten.
Christoph und Marion Warnke im Jahr 1973, als sie sich bei der Wendschen Kärmetze kennenlernten. © WP | Privat

Auch seine in Siegen-Geisweid geborene Frau Marion schlug die gleiche Berufsrichtung ein. Sie erlernte den Beruf der Hotelfachfrau im damaligen Hotel Kaisergarten in Siegen. Danach besuchte sie die Hotelfachschule in Altötting und erwarb Meisterbriefe sowohl als Hotelmeisterin als auch als Restaurantmeisterin. „Sie hat mich durch die weite Welt begleitet“, berichtet Christoph Warnke.

Seit 1999 lebt das Paar in Kissimmee in der Nähe von Orlando, Florida, und arbeitet für verschiedene Hotels. Christoph Warnke war zunächst für Radisson Hotels und Diamond Ressorts tätig, zuletzt acht Jahre als Resort Manager für ein 600-Zimmer-Full-Service-Resort der US-Regierung auf dem Disney-Gelände in Orlando. Seine Frau Marion arbeitete in Orlando für Holiday Inn-, Sheraton- und Hilton-Hotels und zuletzt für den schweizerischen Konzern Hapimag als Ressort-Managerin.

Große Freude auf die Kirmes

Zur Frage, warum sie damals in die USA ausgewandert sind, sagt Christoph Warnke: „Dies ist eine längere Geschichte, aber grundsätzlich war ich in meinem Beruf mit amerikanischen Hotelkonzernen in Verbindung und somit öfter in den USA, was mir und meiner Frau sehr gefallen hat. Nachdem wir die Green Card erhielten, entschlossen wir uns auszuwandern. Wir haben uns für Florida entschieden, weil wir nicht mehr frieren und keinen Schnee mehr schaufeln wollten. Nach 25 Jahren in Florida können wir resümieren: Es war die richtige Entscheidung.“

+++ Lesen Sie auch: Wenden: Lkw bei der Firma Dornseifer steht in Flammen +++

Jetzt richtet sich der Fokus auf die Wendsche Kärmetze am Wochenende. „Wir freuen uns am meisten darauf, viele alte Bekannte, Freunde und Verwandte wiederzusehen und mit ihnen ein Bierchen an einem der Stände zu trinken. Wir freuen uns ebenso auf typisch Wendener Spezialitäten, wie Reibekuchen, Spießbraten, Currywurst mit Pommes, also alles, was es in Florida nicht gibt. Wir haben uns vorgenommen, einige Karussells zu fahren, die Schießbuden auszuprobieren, ein paar Lose zu kaufen, aber auch am Dienstag den Viehauftrieb mit Prämierung zu besuchen“, sagt Christoph Warnke.