Olpe. Die Kreisverwaltung Olpe will als Beitrag zur Energiewende große Teile ihrer Parkplätze mit Photovoltaik überdachen.
Die Parkflächen der Kreisverwaltung zwischen Westfälischer Straße und Seminarstraße in Olpe sollen zum Kraftwerk werden. Durch aufgeständerte Photovoltaik-Anlagen, die die Parkplätze überragen, sollen die derzeit freien Flächen genutzt werden, um einen Beitrag zur Energiewende zu leisten. Eine entsprechende Beschlussvorlage wird erstmalig am Donnerstag, 10. August, im Umwelt- und Strukturausschuss des Kreises beraten, endgültig soll der Kreistag am 25. September den nötigen Beschluss fassen.
+++ Lesen Sie auch: Kreis Olpe braucht mehr Platz für Förderschule +++
Nach einer entsprechenden Entscheidung des Kreistags hatten die Kreiswerke eine Machbarkeitsstudie zum Bau von Photovoltaikanlagen auf den Parkplatzflächen am Kreishaus in Auftrag gegeben. Diese liegt nun vor und öffnet den Weg zum Bau einer Anlage mit 520 Photovoltaik-Modulen, die eine Anlagenleistung von 197,60 Kilowatt Peak und eine jährliche Strommenge von 174.680 Kilowattstunden erzeugen sollen – der Strommenge, die im Durchschnitt 67 Vier-Personen-Haushalte pro Jahr verbrauchen. Die Anlagen sollen auf Stahlbaukonstruktionen errichtet, die sonstige Anlagentechnik im Kreishaus untergebracht werden. Die Gesamtkosten belaufen sich nach derzeitiger Kostenschätzung auf rund 1,2 Millionen Euro brutto. Dieses Geld soll sich laut Studie nach rund 19 Jahren amortisiert haben. Bei einer erwarteten Systemlebenszeit von 25 Jahren blieben also danach noch knapp sechs Jahre, in denen die Anlage rein rechnerisch Geld „verdient“.
Die vergleichsweise lange Dauer sei insbesondere auf die hohen Baukosten für die Anlagen zurückzuführen, so die Beschlussvorlage. Hinzu komme, dass derzeit für Projekte dieser Art und Größenordnung keinerlei Fördermaßnahmen bekannt seien. „Vor allem vor dem Eindruck der schwankenden Strombezugspreise (...) kann eine gesicherte Einschätzung der Wirtschaftlichkeit über die Dauer der Systemlebenszeit nicht final getroffen werden. Angesichts der hohen Eigenverbrauchsquote von 81 Prozent kann ein Großteil des im Kreishaus benötigten Stroms jedoch selbst produziert werden und führt zu einer wachsenden Unabhängigkeit vom Strommarkt für diese Liegenschaft“, so die Beschlussvorlage. Neben den wirtschaftlichen Aspekten seien zudem ökologische und Nachhaltigkeitsgründe zu beachten: „Durch die Installation der PV-Anlagen werden jährlich CO-Emissionen von über 77 Tonnen eingespart, dies entspricht 3538 äquivalent gepflanzten Bäumen.“ Ferner leiste der Kreis Olpe damit „einen erheblichen Anteil zur dezentralen Stromerzeugung und zum Gelingen der Energiewende“.
Die Investitionen sollen von den Kreiswerken finanziert werden. Der Kreishaushalt wird mit einer jährlichen Kostenmiete für diese Investition belastet. Gleichzeitig erfolgt eine Entlastung des Haushalts im Bereich der Betriebskosten durch den selbst produzierten Strom.