Ostentrop. Die Bermecke in Ostentrop hat sich milchig-trüb verfärbt. Die Behörden sind ratlos. An diese Ansprechpartner können sich besorge Bürger wenden.
Vor ein paar Tagen hat das Wasser in der Bermecke in Ostentrop eine seltsam milchig-trübe Färbung angenommen. Besonders kurios: Am Einlauf in die Kanalisierung am Dorfplatz war das Wasser noch klar, erst beim Auslauf aus dem Kanal an der Brücke an der Einmündung Mittelweg / St.-Lucia-Straße hat sich das Wasser plötzlich in eine Nebelsuppe verwandelt. „Da muss irgendwas unter der Erde passiert sein“, meint Martin Hageböck.
+++ Lesen Sie auch: Jungschützen kaufen Autoscooter – Die Bilder vom Aufbau +++
Hageböck ist CDU-Ratsmitglied der Gemeinde Finnentrop und lebt in Ostentrop. Er selbst wurde durch einen Hinweisgeber, der an dieser Stelle anonym bleiben möchte, auf die Verfärbung aufmerksam gemacht. „Ich kann mich aber auch erinnern, dass das früher öfter vorgekommen ist“, meint Hageböck. Waschlauge, vermutet er. Aber weder damals noch heute hat er auf die Verfärbung eine definitive Antwort gefunden. Innerhalb kürzester Zeit ziehe sich die Trübung auch wieder zurück. Allerdings hat seine Frau Bärbel Hageböck beobachtet, wie sich erst am Donnerstag wieder Seifenblasen auf der Wasseroberfläche gebildet haben.
„Ich denke, dass jemand im Dorf noch einen Bodenablauf im Keller hat, wie es früher üblich war. Und das darüber etwas ins Wasser des Bermeckebachs gelangt“, so Martin Hageböcks Vermutung. Vielleicht könne auch etwas aus einem Waschmaschinen-Abfluss ins Wasser gelangen. Es sind alles Theorien, die bislang nicht überprüft worden sind. Aber: Das Rätsel um die Verfärbung schlägt hohe Wellen. „Ich habe die Bilder und ein paar Angaben in unsere Ostentrop-App gestellt und es auch bei Facebook veröffentlicht. Wir hatten über 2600 Zugriffe und mehr als ein Dutzend Leute, die den Beitrag geteilt haben“, erzählt Hageböck. Bei einem Dorf mit knapp 750 Einwohnern suggerieren diese Zahlen, dass das Thema durchaus auf großes Interesse stößt.
+++ Lesen Sie auch: Zwei Jungschützen kaufen Autoscooter für das Schützenfest +++
In dem Facebook-Beitrag schreibt Hageböck, dass sich Hinweisgeber an das Ordnungsamt der Gemeindeverwaltung wenden können, wenn sie Angaben zu der Verfärbung machen können. Auf Nachfrage bei Joachim Blume, Bereichsleiter für Öffentliche Sicherheit und Ordnung bei der Gemeinde Finnentrop, ist das bisher nicht geschehen. Und auch die Untere Wasserbehörde des Kreises Olpe hat bislang weder eine Meldung aus der Bevölkerung erhalten noch eine Erklärung für die Verfärbung. „Solange der Umweltschutzbehörde des Kreises Olpe keine Erkenntnisse vorliegen, lässt sich über die möglichen Ursachen für eine derartige Eintrübung nur spekulieren“, so Stefanie Gerlach, Pressesprecherin des Kreises Olpe.
+++ Lesen Sie auch: Kreisschützenfest im Kreis Olpe: Das erwartet die Besucher +++
Die Frage, welche Behörde in solchen Angelegenheiten zuständig ist, kann nur abhängig vom jeweiligen Fall beantwortet werden. Prinzipiell, erklärt Gerlach, seien alle Verwaltungsorgane, denen Ordnungsaufgaben zugewiesen sind, sogenannte „Behörden zur Gefahrenabwehr“. Dabei unterscheide man zwischen „Sonderordnungsbehörden“ und „allgemeinen Ordnungsbehörden“. Zu den Sonderordnungsbehörden gehört zum Beispiel die Untere Wasserbehörde, die beim Kreis bzw. beim Landrat angesiedelt ist. Als Vertreter der Unteren Wasserbehörde kann der Landrat dementsprechend Maßnahmen anordnen, die im Einzelfall notwendig sind, um Beeinträchtigungen des Wasserhaushalts zu vermeiden oder zu beseitigen. Im Gegensatz dazu werden allgemeine Ordnungsbehörden – sprich die kommunale Verwaltung – tätig, wenn die Gefahr nicht in den Kompetenzbereich einer Sonderordnungsbehörde fällt. „Die allgemeinen Ordnungsbehörden sind im Zweifel für die Gefahrenabwehr zuständig – das heißt: Immer dann, wenn eine Fachbehörde zur Gefahrenabwehr nicht vorhanden oder nicht rechtzeitig erreichbar ist“, erklärt Gerlach.
Ein wichtiger Hinweis: Meldungen über mögliche Schadens- oder Gefahrenfälle sollten unverzüglich unter der Telefonnummer 02761 / 96 600 gemeldet werden. Diese Nummer läuft in der Leitstelle für Feuerschutz und Rettungsdienst des Kreises Olpe auf, die rund um die Uhr besetzt ist.