Wenden. Das Ende des Lebensmitteldiscounters im Wendebachcenter ist besiegelt. Dafür gibt es mehrere Gründe.

Lebensmitteldiscounter gibt es an der Hauptstraße in Wenden reichlich. Auf engstem Raum bieten Aldi, Lidl und Penny ihre Waren an. Für letzteren Markt sind die Tage aber gezählt.

Der Penny-Markt in Wenden wird im Frühjahr nächsten Jahres geschlossen. „Am 30. Juni 2024 läuft der Mietvertrag aus. Schließen werden wir den Markt im April bzw. Mai“, sagte Andreas Krämer, Pressesprecher der Rewe-Group in Köln, auf Anfrage unserer Redaktion.

Der Penny-Markt hat in Wenden eine lange Geschichte. Am 15. Oktober 1996 öffnete er in der südlichsten Gemeinde des Kreises Olpe die Pforten. Die Verkaufsfläche im Markt im Wendebachcenter beträgt 750 Quadratmeter. Und hier liegt ein wesentliches Problem, das das Aus für den Markt an der Hauptstraße besiegelt hat.

Keine Sichtlage

„Wir können uns dort auf einer Fläche von 750 Quadratmetern nicht optimal präsentieren. Normal haben unsere Märkte Verkaufsflächen von 1000 Quadratmeter. Zudem liegt der Markt in Wenden im Untergeschoss, im Hinterhof und nicht in Sichtlage“, meint der Sprecher der Rewe-Group.

An der Seite des Wendebachcenters führt eine Abfahrt hinter das Gebäude zum Parkplatz des Penny-Marktes. Auf der anderen Seite ist der Markt über den Aldi-Parkplatz zu erreichen. Neben dem Penny-Markt sind eine Post-Filiale und ein Getränkemarkt.

Aufgrund des auslaufenden Pachtvertrages in Wenden hat es eine Überprüfung gegeben. Das Ergebnis fasst Krämer so zusammen: „Die Schließung findet nicht statt, weil der Markt bereits defizitär gewirtschaftet hat. Oft reicht auch schon eine kleine schwarze Zahl. Die Wirtschaftlichkeit des Standortes ist nicht gegeben. Die Kosten für Personal, Miete, Logistik und Energie sind hoch. Dem Standort fehlt die Perspektive“, betont Andreas Krämer.

Die unmittelbare Nähe zu den Konkurrenten Aldi und Lidl spiele bei der Schließung aber keine Rolle: „Das ist anderswo auch so. Problem ist, dass es keine Sichtlage ist. Das ist eine gewisse Wettbewerbsverzerrung.“

Gerüchte über die Schließung des Discounters in Wenden hatte es bereits im Mai dieses Jahres in den sozialen Medien gegeben. An den Kassen in der Filiale lagen Unterschriftenlisten. Hier konnten sich die Kunden eintragen und für einen Fortbestand des Marktes in Wenden votieren.

Übernahmeangebote

Nun herrscht Gewissheit und die zehn Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen wurden bereits informiert. „Die Mitarbeitenden werden Übernahmeangebote für umliegende Filialen erhalten“, so Krämer. Im Umkreis von 20 Kilometern zum Wendener Penny-Markt sind dies die Filialen in Attendorn, Bergneustadt, Niederfischbach und Reichshof.

Zur Frage, ob der Penny-Rückzug aus Wenden für immer sei und es dort in Zukunft keine Filiale mehr geben wird, sagte Andreas Krämer: „Wenden ist grundsätzlich kein uninteressantes Pflaster. Wenn es einen Standort mit 1000 Quadratmetern Verkaufsfläche und 80 Parkplätzen geben würde, würden das die Kollegen von der Expansion prüfen.“

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Doch das ist Zukunftsmusik. Jetzt endet die Geschichte des Penny-Marktes im Frühjahr nächsten Jahres. „Man muss realistisch sein. Es macht keinen Sinn, wieder einen langfristigen Mietvertrag abzuschließen. Die Nachteile kann man irgendwann nicht mehr kompensieren. Deshalb trennen wir uns von dem Markt in Wenden“, so Andreas Krämer.