Welschen Ennest. Werner Hesse aus Welschen Ennest hat sein „Corona-Kreuz“ umarbeiten lassen und schickt es durchs Dekanat, um für Frieden beten zu lassen.
Werner Hesse ist ein Katholik alter Schule. Außer der aktiven Hilfe, die er vielfältig leistet, ist ihm auch das Gebet wichtig. Als die Corona-Pandemie die Welt überzog, ließ er auf eigene Kosten ein mannshohes Kreuz anfertigen und vom Olper Kirchenmaler Rolf-Frank Römhild gestalten. Als „Corona-Kreuz“ stellte er es allen Interessenten zur Verfügung, damit es als Symbol bei Andachten, Gottesdiensten oder anderen Anlässen sinnstiftend zum Nachdenken anstieß oder beim Gebet half. Dazu sammelte er Geld, das dem Hospiz zur heiligen Elisabeth in Altenhundem zugute kam: 6000 Euro trug er damit zusammen.
+++ Lesen Sie auch: Die Idee hinter dem „Corona-Kreuz“ +++
Nun ist das Coronavirus nicht ausgerottet, die dramatischen Zeiten aber sind vorbei. Und quasi zeitgleich marschierte die russische Armee in die Ukraine ein. „Das ist eine Entwicklung, die mir Angst macht und die uns alle zum Nachdenken bringen muss“, so der Welschen Ennester. Er sprach mit Kirchenmaler Römhild, der gern wieder ins Rad griff. Die Corona-Symbole wurden abgeschliffen, Korpus und Flammen blieben erhalten. Die Christusfigur wird nun von der Friedenstaube, einem Boot mit Flüchtlingen, dem Kreuzessymbol der Kriegsgräberfürsorge und einem von Römhild entworfenen Sinnbild für die Erhaltung der Schöpfung umrahmt: zwei Hände, die einen Wassertropfen umfassen wollen. „Neben dem aktuellen Krieg in der Ukraine bin ich sicher, dass es in naher Zukunft zu einer echten Bedrohung werden wird, dass uns die wichtigste Ressource, das Trinkwasser, ausgehen könnte und das zum Anlass neuer Kriege werden könnte“, so Werner Hesse. Er betont, das Symbol der Kriegsgräberfürsorge stehe zum einen für die Opfer der beiden Weltkriege, aber ebenso für alle Kriegsopfer weltweit. Und das Bild mit den Flüchtlingen im Schlauchboot sei klar als Motiv der Flucht übers Mittelmeer zu erkennen, stehe aber ebenfalls für alle, die ihre Heimat durch Krieg oder Not verlassen müssen.
Die aktuelle Situation der Ukraine hat er durch blau-gelbe Bänder dargestellt, die am Kreuz befestigt sind: „Ich hoffe, dass wir diese Bänder so bald wie möglich abnehmen können, wenn der Krieg dort vorbei ist.“
Von Kohlhagen bis Dörnschlade
Derzeit steht das Friedenskreuz in der Welschen Ennester Pfarrkirche. Doch es soll, wie zuvor als Corona-Kreuz, erneut auf eine Rundreise durch das gesamte Dekanat gehen, das deckungsgleich mit dem kommunalen Kreis Olpe ist. Erste Einsätze hat das Kreuz bereits hinter sich, es war schon auf dem Kohlhagen und an der Dörnschlade zu sehen. In Attendorn wird es bei einem Friedensgang Verwendung finden. Werner Hesse bietet jedermann an, das Kreuz aufstellen zu können, wenn Aktionen, Gebete oder andere Anlässe anstehen, die mit dem Thema Frieden zu tun haben. Einige Schützenvereine sind bereits auf ihn zugekommen, die das Friedenskreuz bei ihren Messen am Schützenfest aufstellen möchten. Er hofft auch, dass durch das Kreuz bei mehr Menschen der Wunsch erwächst, Friedensgebete zu veranstalten.
Passt in fast jeden Pkw
Wer Interesse hat, das Kreuz einzusetzen, kann sich mit Werner Hesse in Verbindung setzen, der unter (02764) 511 zu erreichen ist. Das Kreuz wird ohne jede Kosten gebracht. Werner Hesse freut sich über jede Unterstützung, etwa, wenn Freiwillige das zwei Meter hohe Holzkreuz samt Ständer, das in die meisten Pkw passt, von einem Einsatzort zum nächsten bringen.
Auch abseits der Idee mit dem Friedenskreuz ist Werner Hesse in Sachen Förderung des Gebets aktiv. So hat er für die Anschaffung von 17 Heiligenfahnen gesorgt, die an der Welschen Ennester Kirche an deren Gedenktagen gehisst werden. Die Idee dahinter: Die Heiligen,die ja durch ihre Taten in der Kirche als Vorbilder gelten, wieder stärker in den Mittelpunkt zu stellen und auf das aufmerksam zu machen, das sie besonders gemacht hat.