Olpe. Das Förderschulzentrum des LWL auf dem Kimicker Berg in Olpe platzt aus allen Nähten. Zumindest mittelfristig wird nun für Abhilfe gesorgt.

Ein Autokran steht auf dem Parkplatz des LWL-Förderschulzentrums auf dem Kimicker Berg in Olpe. Lkw rollen in rascher Folge heran und bringen Raumzellen auf das Gelände, die in Windeseile aufgestellt werden. 27 der Container werden in Position gebracht. Polnische Monteure fügen die mobilen Raumzellen aneinander, und so wird binnen Wochen ein kompletter neuer Schultrakt oberhalb des vorhandenen Schulzentrums entstehen. Markus Fischer ist Pressesprecher des LWL und erklärte auf Anfrage unserer Zeitung, die Schülerzahlen des Förderschulzentrums mit seinen vier Schulen seien derart gestiegen, dass mehr Platz hermüsse. Im Rahmen der Standortentwicklungsplanung habe der LWL dann entschieden, auf eine kurzfristige Zwischenlösung einzusteigen. Auf einen Zeitraum von fünf Jahren gesehen sei der mobile Bau geplant. Er besteht aus 18 gebrauchten Containern, die der LWL vorher in Münster im Einsatz hatte, und neun neuen Elementen. Vorgesehen sei der Trakt vorwiegend für die Michael-Ende-Schule (LWL-Förderschule Sprache), dementsprechend würden die neuen Räume auch mit der entsprechenden Technik für hörgeschädigte Schülerinnen und Schüler ausgerüstet. Der zusätzliche Platz komme aber auch der Max-von-der-Grün-Schule (Förderschule für körperliche und motorische Entwicklung), der LWL-Förderschule Lernen und der LWL-Förderschule Hören und Kommunikation sowie der LWL-Förderschule Sehen zugute.

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Während an vielen Orten durch den Ausbau der schulischen Inklusion und das damit verbundene Recht von Eltern, ihre Kinder auch mit Einschränkungen oder Behinderungen an einer Regelschule unterrichten zu lassen, die Förderschulen mit sinkenden Schülerzahlen zu kämpfen haben, ist das am LWL-Förderschulzentrum nicht der Fall. Michael Gruß ist Leiter der LWL-Schulverwaltung in Olpe, die für ganz Südwestfalen zuständig ist, etwa auch den großen Standort in Hemer. Er erklärte: „Die Michael-Ende-Schule wird mit vier Klassen in den Neubau gehen. Wir hoffen, dass wir am ersten Schultag des neuen Schuljahrs hineinkönnen.“ Seit vielen Jahren stiegen die Schülerzahlen an allen Olper LWL-Förderschulen. „Seit Jahren wachsen die Zahlen der Schüler mit Förderbedarf insgesamt, sodass trotz steigender Zahlen beim Gemeinsamen Lernen an den Regelschulen auch die Förderschulen wachsen“, so Michael Gruß. In Olpe sei nun lediglich eine Zwischenlösung auf höchstens fünf Jahre gefunden worden, „aber wir suchen dringend weiter nach Lösungen“. So habe der LWL im Vorfeld versucht, Schulraum anzumieten, was aber nicht gelungen sei. „Und wenn in naher Zukunft der Offene Ganztag auch auf uns Förderschulen zukommt, dann kommt da noch immenser Raumbedarf dazu.“ Insofern sei der „fliegende“ Neubau in Olpe nur ein Tropfen auf den heißen Stein.

Kein Problem hingegen sei der Standort gewesen: Der Parkplatz des Schulzentrums sei so großzügig bemessen, dass auch bei Wegfall der Aufstellfläche die geforderten Stellplätze locker nachgewiesen werden könnten.