Olpe/Dünschede/Lenhausen. In drei Etappen legen die Pilger über 90 Kilometer zurück, um wie ihre Vorfahren im Siebenjährigen Krieg zur „Trösterin der Betrübten“ zu beten.

Wie schon zuerst 1760, sind seit Donnerstag auch in diesem Jahr wieder Pilger unterwegs, um von Olpe zum Marienwallfahrtsort Werl zu gelangen. Eine Gruppe von rund 40 Männern und Frauen aus Olpe und Umgebung startete um 6 Uhr in der Olper Marienkirche mit dem Aussendungsgottesdienst. Dann ging es flotten Schrittes in Richtung Attendorn, wo fast zum Glockenschlag um 12 Uhr die Mittagspause auf dem Dünscheder Hölzchen eingelegt wurde.

Mit einer kräftigen Gulaschsuppe sammelten die Pilger Kraft für die weitere Strecke. 
Mit einer kräftigen Gulaschsuppe sammelten die Pilger Kraft für die weitere Strecke.  © Jörg Winkel

Bei einer kräftigen Gulaschsuppe, die Helfer aus der Kreisstadt herangebracht hatten, sammelten die Pilger Kraft für den weiteren Weg, der über eine Station am Schloss Lenhausen mit erfrischendem Holundersaft von der Familie von Plettenberg weiter zum Tagesziel Rönkhausen führte.

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Dort übernachten die Werl-Wallfahrer, um dann die größte der drei Etappen bis Hüsten unter die Wanderschuhe zu nehmen. Senior der Runde: der 87-jährige Hans-Jürgen Dienstuhl aus Neuenkleusheim. Am dritten und letzten Pilgertag dann geht es bis Werl, wo die Olper sich mit den Pilgern aus Much treffen. Dazu kommen dann auch weitere Olper Pilger, die die Fußwallfahrt aus zeitlichen oder sportlichen Gründen nicht schaffen und per Bus anreisen.

Pause am Wegesrand: Insgesamt gehen die Olper Pilger über 90 Kilometer bis Werl. 
Pause am Wegesrand: Insgesamt gehen die Olper Pilger über 90 Kilometer bis Werl.  © Jörg Winkel

Zuerst waren Olper mitten im Siebenjährigen Krieg nach Werl gepilgert, quer durch die feindlichen Linien, um bei der „Trösterin der Betrübten“ um Frieden zu bitten – ein Anliegen, das durch den Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine traurige Aktualität gewonnen hat. Am Sonntag kehren Bus- und Fußwallfahrer gemeinsam per Reisebus nach Olpe zurück. Gegen 16 Uhr ziehen sie dann vom Stadthallenparkplatz zur Schlussandacht, die in der Martinuskirche gefeiert wird. Für Interessierte, die nicht mitgehen können, werden die Tagesimpulse, die die Pilger unterwegs beten, auf der Homepage des Pastoralen Raums veröffnentlicht: https://kurzelinks.de/9p0t.