Attendorn. Bei der „Sauerland-Klassik“ sind drei Prominente dabei, die nicht alle durch ihre Liebe zu historischen Autos bekannt sind.

Noch ein gutes Vierteljahr vergeht bis zur inzwischen fünften Folge der Oldtimer-Rallye „Sauerland-Klassik“. Längst ist die Starterliste von Organisator Peter Göbel gut gefüllt mit exklusiven Sportwagen und einstigen Alltagsfahrzeugen, die inzwischen begehrte Raritäten geworden sind, mit historischen Volkswagen, schnittigen Porsche, brüllenden Vorkriegs-Achtzylindern und witzigen Kleinstwagen. Zwar hat er noch Platz für weitere Interessenten, doch die Entscheidung, die Nennungen einen Monat früher als bei den ersten vier Durchgängen zu starten, hat sich als richtig erwiesen.

Die schönsten Strecken

Groß ist der Andrang bei den stolzen Besitzern klassischer Automobile, die auf das Know-how von Rallye-Copilot Peter Göbel setzen, der die schönsten Strecken durch das Sauerland und angrenzende Gebiete aussucht, um attraktive Touren mit attraktiven Ausblicken und Passagen zu sichern. Und um diese Strecken zwischen dem 27. und dem 30. September zu variieren, wechselt Göbel in diesem Jahr die beiden Mittagsziele: Die beiden Fünf-Sterne-Häuser Deimann (Freitag) und Jagdhof Glashütte (Samstag) gehören fest zum Programm der Rallye und verwöhnen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit regionalen Köstlichkeiten, diesmal nur andersherum. Die Parkplätze beider Häuser werden um die Mittagszeit üblicherweise regelrecht von Fans historischer Autos belagert, die die Gelegenheit nutzen, seltene Boliden und „Opas erstes Auto“ aus der direkten Nähe anzuschauen.

Matthias Kahle )Mitte), einer der erfolgreichsten deutschen Rallyefahrer, ist auch diesmal bei der
Matthias Kahle )Mitte), einer der erfolgreichsten deutschen Rallyefahrer, ist auch diesmal bei der "Sauerland-Klassik" mit am Start. Hier ein Archivbild mit Theo Melcher (links), damals Kreisdirektor und heute Landrat, sowie Organisator Peter Göbel. © Plusrallye

Donnerstags wird Station in Elspe auf dem Gelände der Karl-May-Festspiele gemacht. Fest steht auch, dass in Winterberg eine Fahrt entlang der Bobbahn mit spektakulären Ausblicken erfolgen wird und die Zuschauer auf dem dortigen Marktplatz einen Blick aus der Nähe auf die klassischen Autos und ihre Fahrer werfen können.

Und zum Konzept der Rallyes, die Peter Göbel mit seiner Firma „Plusrallye“ organisiert, gehört auch, dass stets einige Prominente an den Lenkrädern einiger mitfahrender Autos sitzen. Drei derjenigen, die 2023 dabei sind, sind in erster Linie keineswegs durch ihre Liebe zum Oldtimer bekannt. Etwa Urban Priol, spitzzüngiger Kabarettist und Satiriker, der ein echter Autonarr ist und schon mehrfach die Gelegenheit genutzt hat, Autos aus seiner Sammlung bei Rallyes wie der „Sauerland-Klassik“ auszuführen. Vor zwei Jahren etwa war er mit einem extrem seltenen Citroen dabei, der von einem Wankelmotor angetrieben wird und den es eigentlich nicht mehr geben dürfte, hatte Citroen doch seinerzeit versucht, alle Autos dieses Typs zurückzuholen und zu verschrotten. Diesmal wird er, so der Plan, einen Renault 5 TS aus dem Jahr 1976 pilotieren.

Urban Priol ist Vollblut-Autonarr und fährt wieder bei der „Sauerland-Klassik“ mit.
Urban Priol ist Vollblut-Autonarr und fährt wieder bei der „Sauerland-Klassik“ mit. © Plusrallye

Fast schon zum Inventar der „Sauerland-Klassik“ gehört Matthias Kahle: Einer der erfolgreichsten deutschen Rallye-Piloten wird in einem klassischen Skoda 130 RS die Straßen des Sauerlands unter die Rennreifen nehmen. Kahle, in der DDR aufgewachsen, arbeitete sechs Jahre im Braunkohletagebau, um sein erstes Rallyeauto zu finanzieren. Das lohnte sich: Er wurde deutscher Rallyemeister der Jahre 1997, 2000, 2001, 2002, 2004, 2005 und 2010 sowie Rallyevizemeister 1998 und 2003. Auch gewann Kahle die Deutsche Rallye-Serie im Jahr 2006.

Premiere für Felix Räuber

Felix Räuber verbindet man eher mit melodischen Klängen als brummenden Motoren: Mit der Band „Polarkreis 18“ wurde er bekannt, der Hit „Allein, Allein“ gilt als einer der erfolgreichsten deutschsprachigen Songs aller Zeiten und hat Platin-Status mit über einer halben Million Verkäufen allein in Deutschland, wobei das Lied auch weit darüber hinaus zum Hit wurde. Räuber baute sich nach dem Ende der Band ein eigenes Studio in Berlin auf und ist inzwischen erfolgreich solo unterwegs. Er besitzt selbst einen Fiat 500 und ist Oldtimer-Fan. Er war bisher einmal bei einer Rallye von Peter Göbel mit am Start und freut sich nun auf seine erste Sauerland-Klassik.

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Bilder und nähere Informationen unter www.sauerland-klassik.de.