Meggen. Fast vier Millionen Euro Fördermittel wurden für den Umbau des Bahnhofs Meggen bewilligt, aber gebaut wird noch lange nicht.

Die Verbandsversammlung des Zweckverbands Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) hat in seiner letzten Sitzung 3,8 Millionen Euro für den barrierefreie Umbau des Bahnhofs bzw. der Fußgängerunterführung in Meggen bewilligt. Aber dies bedeutet nicht, dass hier in absehbarer Zeit die Bagger rollen. Das werde voraussichtlich erst 2027 oder 2028 passieren, so Lennestadts Bürgermeister Tobias Puspas. Das bewilligte Geld wird nun von Jahr zu Jahr übertragen, bis es benötigt wird, bzw. die Deutsche Bahn AG soweit ist, um den Umbau des Bahnhofs Meggen in Angriff zu nehmen. Die Frage, ob und wann ein Gleis zurückgebaut wird, ist immer noch nicht geklärt. Bevor dies nicht klar ist, kann auch der Umbau der Fußgängerunterführung mit dem Einbau von mindestens drei Aufzügen nicht angegangen werden.

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Die 3,8 Millionen Euro, das sind 90 Prozent der förderfähigen Kosten, werden für den gesamten Umbau ohnehin nicht reichen. Das Geld aus dem Investitionsprogramm des NWL für 2024 muss zweckgebunden für den barrierefreien Umbau von Haltestellen sowie den Ausbau von Park & Ride und Bike & Ride-Anlagen etc. eingesetzt werden. Das bedeutet für Meggen konkret, dass die Mittel für den Umbau der Unterführung auf der Kampstraßenseite nicht eingesetzt werden dürfen. „Für diesen Teil der Unterführung müssen Fördermittel aus Städtebaumittel her“, so der Bürgermeister.

Die Unterführung in Meggen wurde 2021 mit Farbe aufgehübscht, bleibt trotzdem ein dunkles, feuchtes Loch.
Die Unterführung in Meggen wurde 2021 mit Farbe aufgehübscht, bleibt trotzdem ein dunkles, feuchtes Loch. © WP | Volker Eberts

Die finanziellen Mittel für den Umbau würden nun nach und nach bereitgestellt. Dann kommt es darauf an, wann die Deutsche Bahn das Planungskonzept verabschiedet. Wenn dies feststeht, müsse ein Zeitkorridor für die Sperrung der Ruhr-Sieg-Bahnstrecke für den Bahnverkehr gefunden werden, was bis zu zwei Jahre dauern könne, so der Bürgermeister. Tobias Puspas: „2024 wird also definitiv noch nicht gebaut.“ Realistisch sei 2027 oder 2028. „Ich hoffe natürlich, dass es schneller geht.“ Das hoffen auch die Meggener Bürger. In dem Ort hatte die Information von der Millionenförderung schon die Hoffnung genährt, dass die Tage der schäbigen Fußgängerunterführung gezählt seien. „Wenn das jetzt schnell umgesetzt werden würde, würden wir das natürlich begrüßen“, so Hermann Dörnemann, Stellv. Vorsitzender des Heimatvereins „Mein Meggen“. Daraus wird wohl nichts werden, aber immerhin sind die ersten Gelder bewilligt.

Die 3,8 Millionen Euro für Meggen sind übrigens der größte Einzelposten im gesamten Verbandsgebiet für das kommende Jahr. Insgesamt wurden 42 Millionen Euro an Fördermitteln bewilligt.