Olpe/Attendorn. Obwohl die Stadt Attendorn schon im November einstimmig im ZAKO willkommen geheißen wurde, gab es nun eine erneute Abstimmung.
Doppelt genäht hält besser: Zum zweitenmal haben am Montag die Mitglieder der Verbandsversammlung des Zweckverbands Abfallentsorgung Kreis Olpe (ZAKO) beschlossen, dass die Stadt Attendorn als letzte der sieben Kommunen im Kreis Olpe dem Verband beitritt. Bereits im November war ein entsprechender Beschluss einstimmig gefasst worden, dass ZAKO ab dem 1. Januar 2024 auch für die Einsammlung des Hausmülls in Attendorn zuständig sein soll. Doch kamen Verband und Stadt überein, dass es sinnvoll sei, wenn der Beitritt schon vorher erfolge, allein schon, damit Attendorn an Beschlüssen mitwirken kann, die ab dem Beitritt Wirkung zeigen. Das sahen die Mitglieder der Versammlung ebenso, und so war es kein Wunder, dass es wiederum „einstimmig“ hieß, als der Vorsitzende der Verbandsversammlung, Markus Bröcher (CDU, Olpe), im großen Sitzungssaal des Kreishauses in Olpe durchzählte. Sodann durften Klaus Hesener und Eric Pfeiffer mit Sitz und Stimme an der folgenden Sitzung teilnehmen, sie werden die Stadt Attendorn künftig in der Zweckverbandsversammlung vertreten.
+++ Lesen Sie auch: Warum Attendorn dem Verband beitritt +++
Weiterhin wurde im Zuge der durch den Beitritt nötigen Satzungsänderung eine Änderung im Abrechnungssystem vorgenommen: Bislang wird bei der Einsammlung von Bio- und Restmüll die Einwohnerzahl einer Kommune als Berechnungsgrundlange genommen. Das wird künftig umgestellt auf die Zahl der Leerungen – damit werde auch dem im Kommunalabgabengesetz des Landes normierten „Verursacherprinzip“ Rechnung getragen.
Der Bericht von ZAKO-Geschäftsführer Gregor Becker fiel ungewöhlich kurz aus. Laut Becker sei seit der vergangenen Sitzung „nicht viel Wichtiges passiert“. Allerdings nutzte er die Gelegenheit, um die sieben Kommunen auf eine Neuerung hinzuweisen, die auf sie zukommt: das „Einwegkunststofffondsgesetz“. Wie Becker erläuterte, müssen ab Frühjahr 2025 die Hersteller bestimmter Kunststoff-Einwegprodukte Geld in einen Fonds einzahlen. Durch die damit verbundene Kostensteigerung besagter Einwegverpackungen hofft der Gesetzgeber, Druck auszuüben, um diese durch umweltfreundliche Alternativen oder Mehrwegprodukte zu ersetzen. Das Geld aus diesem Fonds etwa für Getränkebecher oder Lebensmittelbehälter können die abfordern, die Arbeit durch die Beseitigung weggeworfener Einwegkunststoffe haben, also auch die Kommunen. Allerdings, so Becker, müsse sich jeder Berechtigte beim Umweltbundesamt registrieren lassen. Dazu werde ab nächstem Mai eine digitale Plattform eingerichtet. Anhand eines komplizierten Punktesystems, bei dem etwa die Anzahl der zu reinigenden Streckenkilometer einer Straße oder die Anzahl der Sinkkästen von Gullys zu berücksichtigen sei, werde berechnet, wieviel Geld es gebe. Aber all das seien eben keine ZAKO-Leistungen, sondern das, was den Kommunen obliege. Die kommunalen Spitzenverbände seien allerdings mit dem Thema befasst und bemüht, die Umsetzung so einfach wie möglich zu gestalten.