Olpe/Attendorn. In naher Zukunft stehen in Sachen Müllentsorgung mehrere Kostensteigerungen an. Nicht nur Kraftstoff- und Lohnkosten sind dafür verantwortlich.
Seit 2016 eint der Zweckverband Abfallentsorgung Kreis Olpe, mit dem eingängigen Akronym „ZAKO“ abgekürzt, sechs der sieben Kommunen des Kreises Olpe, was das Einsammeln und Entsorgen der vier Abfallfraktionen angeht. Ab 2024 wird ZAKO nun kreisweit tätig: Die Stadt Attendorn will beitreten, am Montag haben die Mitglieder der Zweckverbandsversammlung einstimmig ihre Zustimmung gegeben. Vorsitzender Markus Bröcher: „Das ist eine gute Entwicklung.“
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2015 gegründet, hat ZAKO zum 1. Januar 2016 seine Arbeit aufgenommen und als öffentlich-rechtlicher Entsorgungsträger die in diesem Bereich anfallenden Aufgaben von den sechs Städten und Gemeinden Drolshagen, Finnentrop, Kirchhundem, Lennestadt, Olpe und Wenden übernommen. Seitdem schreiben beispielsweise nicht mehr die Kommunen die Müllabfuhr selbst aus, sondern ZAKO, wobei durch das weit größere Volumen bessere Konditionen erzielt werden können. Attendorn hatte seinerzeit ebenfalls Interesse an einem Beitritt signalisiert, war aber durch langfristige Verträge gebunden. Nun stehen sowohl für den ZAKO als auch für die Stadt Attendorn die Neuausschreibungen der Abfallsammlung an, sodass der Zeitpunkt für den Beitritt gekommen ist.
In Sachen finanzielle Situation hatte Geschäftsführer Gregor Becker gute Nachrichten. Insbesondere der Erlös aus dem Altpapier-Verkauf brachte dem Verband im Jahr 2021 rund 1 Million Euro, und dies werde voraussichtlich auch für 2022 gelten, wobei die Altpapier-Preise auf steilem Sinkflug seien: Während im Juli 230 Euro pro Tonne erlöst wurden, liegt der Preis derzeit bei gerade 70 Euro. Weiterhin erklärte Becker, in Sachen finanzielle Prognosen leider „Wasser in den Wein“ schütten zu müssen. Sowohl die für Sammlung und Transport als auch die für die Entsorgung zuständigen Unternehmen hätten im Vertrag vorgesehene sogenannte „Preisanpassungsbegehren“ angekündigt, die aufgrund steigender Lohn- und Kraftstoffkosten auch angemessen seien. Im Bereich Sammlung und Transport stehe eine Erhöhung um 12,7 Prozent an, was Mehrkosten von 224.000 Euro entspreche. Im Jahr 2023 stehe hier eine Neuausschreibung an, wobei schon angekündigt sei, dass sich mehrere Bewerber um das ZAKO-Gebiet bemühen würden. Bei der Entsorgung seien 13,5 Prozent Anhebung angekündigt, was 224.000 Euro entspreche. Weiterhin stehe für 2024 der von der Bundesregierung beschlossene Einstieg in die CO2-Bepreisung des zur Verbrennung bestimmten Mülls an, was wiederum Mehrkosten von 225.000 Euro ausmache. Immerhin habe die Neuausschreibung der Biomüll-Entsorgung, die wiederum ans Olper Entsorgungszentrum gegangen sei, Minderkosten von 107.000 Euro ergeben.