Olpe. Nicht nur die Partnerfiliale ist betroffen – auch der gesamte Zustellstützpunkt soll woanders hin. Dafür gibt es zwei Gründe.

Noch steht der Zeitpunkt nicht fest, aber an der Tatsache, dass sich die Post vom Standort in der Trift in Olpe komplett zurückzieht, ist nicht zu rütteln. Dabei ist die Sachlage etwas undurchsichtig: Das, was bis 2008 tatsächlich die Hauptpost in Olpe war, ist derzeit zweigeteilt. Vorn, der Bereich für die Kunden, ist ganz offiziell eine Filiale der Postbank. Das, was Kunden als Postschalter wahrnehmen, sind in Wirklichkeit Servicepunkte, an denen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Postbank Brief- und Paketdienstleistungen im Auftrag der Post erledigen. Und genau diese Filiale der Postbank wird noch in diesem Jahr geschlossen, was nach Auskunft des Unternehmens den SB-Bereich und die Partnerfiliale der Post mit einschließt. Selbst der Bankautomat wird entfernt.

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Postbank-Pressesprecher Oliver Rittmaier auf Anfrage unserer Redaktion: „Durch die fortschreitende Digitalisierung beobachten wir schon länger eine deutliche Veränderung im Verhalten der Kundinnen und Kunden der Postbank“, und zwar weg von der Filial- hin zur Online-Nutzung. „Diese Veränderungen führen dazu, dass Kundinnen und Kunden die stationären Angebote in den Filialen weniger stark nachfragen.“ Mit Blick auf die beschriebenen Kriterien habe die Postbank sich entschieden, ihre Filiale in Olpe zu schließen. „Einen konkreten Schließungstermin kann ich Ihnen derzeit noch nicht nennen.“ Das Angebot an Post- und Paketdienstleistungen bleibe aber auch in Zukunft bestehen und werde durch die Deutsche Post sichergestellt. „Dafür sucht die Deutsche Post einen Partner, der in der näheren Umgebung eine entsprechende Partner-Filiale betreiben wird. Um einen reibungslosen Übergang sicherzustellen, werden wir unsere Filiale erst schließen, wenn dieser Partner gefunden ist.“ Dies werde aber in diesem Jahr der Fall sein. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Filiale werden laut Rittmaier nicht entlassen: „Die durch die Schließung der Filiale entfallenden Stellen werden sozialverträglich im Rahmen bestehender betrieblicher Vereinbarungen abgebaut.“

Am Vordach zeigen die Schatten des einstigen Schriftzugs noch, dass hier einmal die Post selbst Herrin im Hause war.
Am Vordach zeigen die Schatten des einstigen Schriftzugs noch, dass hier einmal die Post selbst Herrin im Hause war. © Britta Prasse

Aber auch der gesamte Standort steht vor einem Umbruch, denn im hinteren Bereich ist die Post selbst Nutzerin: 2008 wurde der Standort Olpe wie viele andere in Deutschland auch an ein Immobilienunternehmen verkauft und von der Post zurückgemietet. Hier befindet sich der Zustellstützpunkt, also jene Einrichtung, in der Lkw mit Briefen und Paketen entladen und auf die Zustellfahrzeuge verteilt werden, die dann ihre Runden durch die Straßen der Region ziehen und die Kundinnen und Kunden mit Briefen, Postkarten, Päckchen und Paketen beliefern. Und hier, so Post-Pressesprecher Rainer Ernzer, hat sich durch die Umbrüche im Zustelldienst Handlungsbedarf ergeben. „Zum einen hat sich bei uns eine starke Veränderung ergeben weg vom Brief und hin zum Paket.“ Viele Zustellstützpunkte seien dafür nicht ausgelegt, so auch der in Olpe. Weiterhin sei die Post dabei, auf klimaneutrales Wirtschaften umzustellen. Dazu gehört auch die Umstellung des Fuhrparks auf Elektrofahrzeuge, und die dafür nötige Ladeinfrastruktur sei am Standort In der Trift nicht zu schaffen. „Daher sind wir aktiv auf der Suche nach einem neuen Standort für unseren Zustellstützpunkt“, so Pressesprecher Ernzer. Einen konkreten Zeitpunkt gebe es auch hier nicht, außerdem sei dies ein Schritt, der für Kundinnen und Kunden der Post ohne jede Bedeutung sei. Dass aber der Standort mittelfristig aufgegeben werde, das sei eine Tatsache. Dann stehen 3500 Quadratmeter innenstadtnaher Fläche für eine neue Nutzung an.