Olpe. Aus mobilen Einheiten entsteht ein Flüchtlingsheim, das eine vorhandene Anlage deutlich erweitert. 130 Menschen finden hier bald Platz.

Es erinnert ein klein wenig an das beliebte Computerspiel Tetris, wenn man länger zuschaut, wie in der Trift, neben den ehemaligen Stadtwerken und nahe der Rettungswache, eine zweite Flüchtlings-Notunterkunft entsteht. Tieflader einer Gummersbacher Spedition pendeln zwischen Wissen und Olpe hin und her und bringen einen Wohncontainer nach dem anderen herbei. Im Wisserland bei der Firma Kleusberg entstehen die Raumzellen, die komplett ausgestattet vormontiert sind.

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Einer von zwei Trakten der neuen Flüchtlingsunterkunft ist bereits fertig. Eine Brücke wird beide Anlagen im Obergeschoss verbinden.
Einer von zwei Trakten der neuen Flüchtlingsunterkunft ist bereits fertig. Eine Brücke wird beide Anlagen im Obergeschoss verbinden. © Jörg Winkel

Ein Hydraulikkran der Firma Dornseiff hebt die Einheiten vom Tieflader und setzt sie zentimetergenau ab: Die untere Reihe entsteht auf dem mit Schotter verdichteten Boden, eine zweite wird auf die untere Reihe aufgesattelt. Dann werden die Container miteinander verschraubt. Ein Quader folgt dem nächsten, und nach insgesamt 65 Kranhüben ist die Arbeit erledigt. Innerhalb weniger Tage wird so eine bezugsfertige Notunterkunft entstehen, die die vorhandene, 2014 errichtete Anlage in unmittelbarer Nachbarschaft ergänzt.

Da die Stadt sich auf einen weiterhin starken Zulauf von Flüchtlingen einstellt, hatte der Rat im Dezember beschlossen, eine solche Anlage aus Wohnraummodulen für zwei Jahre anzumieten und so bis zu 130 zusätzliche Plätze zu schaffen. Insgesamt stehen für diese Maßnahme rund 1,7 Millionen Euro im Haushalt: 450.000 Euro kosten Auf- und Abbau, monatlich fließen 45.000 Euro Miete. Die Stadt will die zwei Jahre Mietdauer nutzen, um in dieser Zeit langfristigen Wohnraum für Flüchtlinge und Asylbeweber zu schaffen.