Welschen Ennest/Kreis Olpe. Motiviert bis in die Helmspitze zeigen 24 Feuerwehren beim Leistungsnachweis in Welschen Ennest, dass sie in der Coronazeit nichts verlernt haben.
„Ausnahmezustand“ herrschte am Samstag im Gewerbegebiet „In der Welsmicke“ in Welschen Ennest. Von der Kölner Straße bis zur Bäckerei Hesse reihten sich dort Dutzende Feuerwehrfahrzeuge auf. Aber zum Glück handelte es sich nicht um einen reellen Einsatz, sondern um den traditionellen Leistungsnachweis der Freiwilligen Feuerwehren im Kreis Olpe.
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Das große Kräftemessen fand unter Leitung des stellvertretenden. Kreisbrandmeisters Thomas Hengstebeck (Olpe) statt. Organisiert wurde die Großveranstaltung durch den Arbeitskreis „Leistungsnachweis im Kreis Olpe“ unter Leitung von Clemens Schürholz aus Drolshagen sowie der ausrichtenden Feuerwehreinheit aus Welschen Ennest.
Neben Gastgeber Welschen Ennest nahmen Gruppen aus Attendorn, Drolshagen, Heggen, Finnentrop Kirchhundem, Bamenohl, Saalhausen, Oberelspe, Lichtringhausen, Ennest, Oedingen, Ostentrop, Schönholthausen und Lenhausen teil. Einige Feuerwehren waren sogar mit zwei Gruppen vertreten. „Es haben 24 Gruppen mit circa 190 Kameraden und Kameradinnen teilgenommen. Für diesen Leistungsnachweis üben die Kameraden zusätzlich zu ihren normalen Übungsdiensten. Man konnte nach drei Jahren ohne Leistungsnachweis eine sehr hohe Motivation spüren. Auch die 35 Schiedsrichter, alles Führungskräfte der Feuerwehren, waren sehr motiviert“, freute sich Clemens Schürholz. Der letzte Leistungsnachweis hatte 2019 in Elspe stattgefunden, dann kam Corona.
Von 10 bis etwa 15 Uhr ging es dann rund im Welschen Ennester Gewerbegebiet. Die Stimmung war super. Das konnte auch der am späten Vormittag einsetzende, heftige Regen nicht verhindern.
Auch einige interessierte Bürger waren gekommen, um sich vom Leistungsstand der Feuerwehren im Kreis Olpe zu überzeugen. Dazu gehörte auch Kirchhundems Bürgermeister Björn Jarosz, der es sich nicht nehmen ließ, kurz vor seinem Start beim Attendorner Citylauf den Leistungsnachweis in Welschen Ennest zu besuchen. „Ich freue mich, dass der Leistungsnachweis nach einigen Jahren Zwangspause wieder stattfinden konnte. Die Vorbereitung darauf schweißt die Gruppen zusammen und ist immer ein tolles Gemeinschaftserlebnis“, sagte Jarosz, selbst aktiver Feuerwehrmann in der Löschgruppe Repetal. „Danken möchte ich den Organisatoren, die viel Zeit für die Ausrichtung verwendet haben, neben den „normalen“ Tätigkeiten für die Feuerwehr. Das ist nicht selbstverständlich, es geht doch manche Stunde Freizeit dafür zusätzlich drauf.“
Die Organisatoren der Feuerwehr Welschen Ennest hatten alles im Griff und freuten sich, dass alles super klappte. „Nach Corona endlich wieder einer Leistungsnachweis machen zu können, das ist wirklich wunderbar“, freute sich Marvin König, Jugendfeuerwehrwart der Einheit Welschen Ennest. Und auch David Färber strahlte: „Der Leistungsnachweis ist jedes Jahr ein Highlight. Wir freuen uns, dabei zu sein und als Gastgeber viele Einheiten aus dem ganzen Kreis begrüßen zu können.“
Alle Übungen beim Leistungsnachweis mussten nach der Feuerwehr- Dienstvorschrift 3 (FwDV 3) für den Lösch- und Hilfeleistungseinsatz abgearbeitet werden. Zu den Löscheinsätzen auf Zeit gehören der klassische Löschangriff und die Übungen an einem Brandhaus. Zum Hilfeleistungseinsatz zählen ein Verkehrsunfall und der Knotenbock. Dabei gilt es auf die Unfallverhütungsvorschrift „Feuerwehren“ geachtet. „Hierbei geht es um die richtige Einsatzkleidung und den sorgfältigen Umgang mit den Geräten“, so Clemens Schürholz.
Ein Punktsieger wurde am Samstag noch nicht gekürt. „Die Auswertung wird nächste Woche nach Durchsicht aller Unterlagen stattfinden“, erklärte Clemens Schürholz.
Als „inoffizieller Titelverteidiger“ trat die Feuerwehr Oberelspe an, die 2019 in Elspe am besten abgeschnitten hatte. „Es wäre natürlich schön, wenn wir auch in diesem Jahr wieder vorne mit dabei wären“, so Christian Müller vom Team der Oberelsper Feuerwehr.
Clemens Schürholz freute sich nach dem Ende über das gelungene „Comeback“ des Leistungsnachweises und lobte die gute Organisation im Kirchhundemer Land, insbesondere durch die Löschgruppe Welschen Ennest mit ihrem Einheitsführer Florian Fisahn.
Festzustellen bleibt, dass Leistungsbereitschaft und -vermögen der Feuerwehren im Kreis Olpe durch die Pandemie nicht gelitten haben. „Alle waren äußerst engagiert bei der Sache“, stellte auch Thomas Beckmann, stellvertretender Leiter der Feuerwehr Kirchhundem, zufrieden fest.