Kirchhundem. Mit vielen Gästen weihte der BürgerBus-Verein sein neues Gefährt und feierte die Fahrplanausweitung nach Altenhundem.

Auf diesen Tag hatte der BürgerBus-Verein Kirchhundem lange gewartet. Das war am Freitagnachmittag am Haus des Gastes in Oberhundem spürbar. Gemeinsam mit vielen Gästen weihte der Verein mit etwas Verspätung seinen neuen Bus ein. Das Gefährt, seine Fahrer und Mitfahrer bekamen den kirchlichen Segen für sichere Fahrt auf allen Wegen. Der Bus hat zwar mittlerweile schon fast 10.000 Kilometer auf dem Tacho, doch innen riecht der Neunsitzer, der auch mit einer Rollstuhlrampe ausgerüstet ist, noch ganz neu. Doch die Einweihung war nicht der einzige Grund zur Freude. Erst vor wenigen Tagen, am 3. Mai, wurde die erweiterte Fahrtroute durch Altenhundem in Betrieb genommen, für den Verein ein langersehnter und großer Schritt (wir berichteten).

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Marget Hennecke, Vorsitzende sowie „das Herz und das Gesicht des BürgerBus-Vereins“, wie Peter Meyer, Oberhundems Ortsvorsteher und Mitglied des Fahrerteams, die engagierte BürgerBus-Vorkämpferin nannte, machte aus ihren Gedanken zu diesem Freudentag kein Geheimnis. „Ich kann es noch nicht fassen, wir haben es geschafft, jetzt fährt der Bus auch da, wo wir immer wollten, nach Lennestadt-Altenhundem. Es war immer unser Ziel, den Menschen in Altenhundem mehr Freude am Alltag durch mehr Mobilität zu schenken“, so Hennecke. Die Rechnung scheint aufzugehen. „Es ist sehr gut angelaufen, das Jammertal wird jetzt mobil und die Leute sind so dankbar“, bilanzierte Hennecke nach der ersten Woche mit dem neuen Fahrplan und nannte den BürgerBus eine Begegnungsstätte auf vier Rädern.“

Die Bürgermeister Björn Jarosz und Tobias Puspas (rechts) mit der Vorsitzenden Margret Hennecke. Der neue Bürgerbus trägt jetzt beide Wappen, von Kirchhundem und Lennestadt.  
Die Bürgermeister Björn Jarosz und Tobias Puspas (rechts) mit der Vorsitzenden Margret Hennecke. Der neue Bürgerbus trägt jetzt beide Wappen, von Kirchhundem und Lennestadt.   © WP | Volker Eberts

„Wir haben mehrere Steine aus dem Weg rollen müssen, wurden manchmal ausgebremst, aber wir hatten nie einen Motorschaden“, blickte Hennecke kurz auf die nervige Wartezeit zurück, als das Molly-App-Projekt alle Expansionspläne des Vereins fast zwei Jahre lang blockierte. Ihr Dank ging an alle Beteiligten, Unterstützer, Sponsoren, aber besonders an die acht Fahrer, die dem Verein seit Jahren engagiert zur Verfügung stehen. „Sie sind die Säulen unseres Vereins, Ihr seid immer pünktlich und freundlich, Bodyguards und Helfer, Super-Zuhörer und nie auf 180. Ihr seid die guten Engel des Vereins, im Bus und auf der Straße“, lobte die Hofolper ihre Busfahrer in den höchsten Tönen. Ein Dank ging nicht zuletzt auch an die beiden Bürgemeister Björn Jarosz und Tobias Puspas: „Sie haben sich von uns anstecken lassen, dass der BürgerBus Kirchundem auch Altenhundem gut tut.“

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Lennestadts Bürgermeister Tobias Puspas nahm den Gedanken auf: „Margret Hennecke hat uns schon bearbeitet, als wir noch gar nicht im Amt waren“. Für die ländliche Struktur mit vielen Dörfern, die es zu erhalten gilt, brauche es neue Verkehrslösungen. Solche Konzepte wie der Bürgerbus könnten da weiterhelfen. „Ich habe am gleichen Tag, als das Ende der Molly-App feststand, Margret Hennecke angerufen“, sagte Puspas. Dass der Bus nun auch in Altenhundem verkehre, sei „eine Supersache“. Für den Bürgermeister spreche auch nichts dagegen, dass das Liniennetz in Altenhundem ausgebaut werde, zum Beispiel mit Haltestellen auf der Lindenstraße und an der Vogelwarte. „Wichtig ist , weitere Fahrer auch aus Lennestadt zu finden“, so Puspas.

Sein „Amtsbruder“ Björn Jarosz nannte die Ausweitung des Fahrplans „praktische Nachbarschaftshilfe“. Für viele ältere Menschen bedeute der Bus mehr Lebensqualität. Jarosz gratulierte dem BürgerBus-Verein für sein Engagement und sein Stehvermögen seit der Gründung in 2009. „Sie können heute stolz sein. Ihr Verein leistet einen wesentlichen Beitrag zu mehr Mobilität. Der Bürgerbus ist ein toller Service für unsere Bürger.“