Attendorn. Das Elektrofachgeschäft Elektro Hippauf aus Attendorn macht schon bald zu. Inhaber Hubert Bock verrät, ob es Hoffnung für einen Nachfolger gibt.

„Wenn‘s um Strom geht“ – mit diesem Slogen wirbt die Firma Elektro Hippauf GmbH. Seit 62 Jahren existiert das Elektrofachgeschäft unter diesem Namen in der Hansestadt. Doch am 30. Juni beendet der Inhaber, Elektromeister Hubert Bock, seine Tätigkeit. „Irgendwann ist es genug“, sagt der 69-jährige Handwerker.

Elektro Hippauf gehört noch zur alten Ära der kleineren Elektrofachbetriebe in der Hansestadt. Manch älterer Attendorner erinnert sich noch an die familiengeführten Geschäfte Schulte, Korreck, Kampschulte, Löser und Flusche, die dieser Branche angehörten. Sie haben längst ihre Tätigkeit eingestellt. Mit dem Ende der Geschäftstätigkeit von Elektro Hippauf wird diese Ära beendet.

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Ein Blick in die Historie zeigt, dass eigentlich schon weit vor dem Jahre 1961, als Gerhard Hippauf die Kunden und das Lager von Elektromeister Josef Ante, der in der Kölner Straße ansässig war, übernahm, alles begann. Josef Ante, der auch unter dem Spitznamen Schlips bekannt war, führte außerdem lange Jahre als Musikzugführer den Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Attendorn. Der aus Larchwitz, Kreis Frankenstein (Schlesien) kommende Gerhard Hippauf absolvierte im Jahre 1958 die Meisterprüfung in Arnsberg. Er führte den Betrieb 36 Jahre. Ein Meilenstein in der Firmengeschichte war die Beteiligung am Bau des großen Wohn- und Geschäftshauses in der Kölner Straße 20. Hier wurden 1980 Lager und ein Elektrofachgeschäft etabliert. „38 Jahre waren wir an diesem Standort“, sagt der 69-Jährige schon mit etwas Wehmut.

Er wäre gern in der City geblieben

Denn er wäre gerne in der Innenstadt geblieben. Doch auf Druck der Stadtverwaltung mussten Elektro Hippauf, die Bäckerei Sondermann und Schedler Haustechnik diesen Standort verlassen. Bock‘s machten einen Ausverkauf in der Kölner Straße und schrieben auf die Plakate „kein freiwilliger Räumungsverkauf“. Doch einen bezahlbaren neuen Standort in der Innenstand fand man nicht. So richtete man sich mit neuen Geschäftsräumen ab 1. Januar 2018 im Industriegebiet Ennest, Askay 24, ein.

Hubert Bock übt seit nunmehr 54 Jahren den Elektroberuf aus. Im Jahre 1969 begann er eine dreieinhalbjährige Lehre als Elektroinstallateur bei Hippauf’s. Später ging er drei Jahre lang, nach Feierabend zweimal in der Woche, auf die Meisterschule in Arnsberg. Am 26. Januar 1979 war es soweit: Hubert Bock hatte die Meisterprüfung in der Tasche. Im Jahre 2000 stieg Ehefrau Margot im Geschäft mit ein. „Sie ist die rechte Hand vom Chef“, sagt der 69-Jährige. Margot Bock ist seitdem verschiedentlich im Einsatz, sie selbst bezeichnet sich als Allrounderin. Viele Kunden dachten oder denken auch heute noch, dass Hubert Bock der Sohn von Gerhard Hippauf sei. Das ist aber nicht so. „Wie oft sei er mit Herr Hippauf angeredet worden. Da habe ich meine Kunden nicht verbessert. Ich habe auf diese Anrede gehört“, so resümiert Hubert Bock.

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Verhandlungen mit einem Mitbewerber laufen

Derzeit laufen Verhandlungen mit einem Mitbewerber, der Interesse für den Standort, das Installationsmaterial und den Kundenstamm zeigt. Hubert und Margot Bock organisieren ab sofort einen Räumungsverkauf mit bis zu 50 Prozent Ausverkaufsrabatt auf alle noch vorrätigen Kleingeräte. Drei Elektriker gehören zur Belegschaft. Davon geht einer zum 1. Juli in Rente. Die beiden anderen Monteure, würden gegebenenfalls vom Nachfolger übernommen.

Geschäftsführer Hubert Bock möchte sich auf diesem Wege bei seiner gesamten Kundschaft bedanken, die ihm so lange die Treue gehalten hat. Das Einzugsgebiet reichte über die Stadtgrenze hinaus bis nach Olpe, Valbert und Finnentrop. „Ich habe Kunden, die ich noch aus meiner Lehrzeit kenne“, sagt er im Gespräch mit der Redaktion.

Aber so ganz abrupt wird er nicht aufhören. Der Elektromeister denkt daran, den Kundendienst für Großgeräte noch eine Zeit lang weiterzumachen. Dann aber ist die Adresse des Ennesters das Haus in der Hofstraße 4 und die Telefon-Nummer 02722/959157, und seine Frau Margot bietet an der zuvor genannten Adresse ab 1. Juli Leuchtmittel an.